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Veröffentlicht am 28­.12.2007

28.12.2007 - Stuttgarter Zeitung

Priester fordern ernsthafte Ökumene

ROTTENBURG (epd). Katholische Priester der Diözese Rottenburg-Stuttgart fordern einen ernsthaften ökumenischen Dialog mit der evangelischen Kirche. Die mehr als 180 Reformtheologen umfassende Aktionsgemeinschaft Rottenburg (AGR) hat in einem Schreiben für den offenen Dialog und beherzte Schritte zu tieferer Einheit plädiert, wie es in einer Mitteilung der Organisation vom 27. Dezember heißt. Darin drängt die AGR "unsere Kirchenleitung, nicht aufgrund des eigenen Kirchenverständnisses anderen das Kirchesein abzusprechen". Sie kritisiert das im Juli veröffentlichte Vatikandokument, in dem die aus der Reformation hervorgegangenen Gemeinschaften als "nicht Kirchen im eigentlichen Sinn" bezeichnet werden.

Dies habe "Enttäuschung und Frust hervorgerufen, besonders bei denen, die sich in unseren Gemeinden in der ökumenischen Bewegung und für eine Überwindung der Trennung engagieren", heißt es weiter. "Als Pfarrer, denen der Dienst an der Einheit und am Aufbau der Gemeinde aufgetragen ist, können wir zu dieser Verlautbarung und ihrer Wirkung nicht schweigen."

Die Erfahrungen einer "Ökumene des Lebens", zum Beispiel in konfessionsverschiedenen Ehen, ökumenischen Gottesdiensten und der Zusammenarbeit von Gemeinden, "verbieten es, dem ökumenischen Partner das Kirchesein abzusprechen und ihn in einer unsensiblen und anmaßenden Sprache zu klassifizieren", heißt es weiter.

Zuletzt geändert am 28­.12.2007