25.10.2015 - DPA
Katholikenbewegung setzt nach Synode in Rom auf Franziskus
Insgesamt hatte sich «Wir sind Kirche» enttäuscht über die Erklärung von Rom gezeigt. Es habe sich lediglich ein kleiner Türspalt geöffnet. «Die konkreten Ergebnisse sind weit hinter den Erwartungen zurück geblieben», betonte Weisner. «Auch die deutschen Bischöfe müssten enttäuscht sein», sagte er.
«Die Synodalität hat noch nicht geklappt», konstatierte Weisner. Die Synode habe deutlich gemacht, dass die kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Teilen der Welt trotz eines gemeinsamen Glaubens groß seien. Weisner forderte «weniger Zentralität». Dafür müssten sich auch die deutschen Bischöfe einsetzen.
Die Bischofssynode in Rom hatte sich unter anderem mit Familienpolitik, Alleinstehenden und auch dem Scheitern einer Ehe befasst. Geschiedene Wiederverheiratete sollen nun stärker in die christliche Gemeinschaft integrieren werden. Die Priester müssen aber jeden Fall einzeln beurteilen. Bisher sind diese Paare grundsätzlich von der Kommunion ausgeschlossen.
«Wir sind Kirche» ging aus dem 1995 in Österreich initiierten Kirchenvolks-Begehren hervor und setzt sich für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ein. Sie versteht sich als eine offene, innerkirchliche Reformbewegung, in der sich Laien, Ordensleute und Priester gemeinsam engagieren.
Zuletzt geändert am 26.10.2015