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Veröffentlicht am 24­.02.2021

24.2.2021 - deutschlandfunk.de

Bischof Bätzing spricht von „Desaster“ im Erzbistum Köln

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, hat die schleppende Missbrauchsaufklärung im Kölner Erzbistum als Desaster bezeichnet.

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„Wir sind Kirche“: Strukturen über Jahrzehnte hinweg gedeckt

Derzeit tagt die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Die Sprecherin der katholischen Laienvereinigung „Wir sind Kirche“, Grabmeier, sagte im Deutschlandfunk, sie nehme Bätzing ab, dass er einen Aufklärungswillen habe. Aber es sei nicht nur der Fall Woelki, der die Kirche umtreibe, sondern man müsse sich klarmachen, dass die ganzen Strukturen fast über Jahrzehnte hinweg gedeckt worden seien. Viele Bischöfe seien in diesen Strukturen groß geworden. „Vielleicht wäre eine Tabula Rasa die einzige Möglichkeit, da wirklich einen Neuanfang zu machen“, so Grabmeier. Das bedeute, dass sich nicht nur ein Bischof verabschiede, sondern dass mehrere Bistümer erst einmal bischofsfrei blieben.

Momentan verstelle sich die „Kirche der guten Botschaft“ selber den Weg, indem sie in einer Art Salamitaktik ihre Fehler angehe. Hoffnung mache der sogenannte „synodale Weg“, der für mehr Transparenz und Machtteilung sorgen solle, meint Grabmeier. Sie schlägt kirchliche Verwaltungsgerichte in Deutschland vor, um die Absicht einer Verteilung der Macht zu unterstreichen. Es sei wichtig, dass das in mehreren Ländern schon einmal vorausgedacht werde, damit das im Vatikan auch als gut und richtig erkannt werden könne.

Diese Nachricht wurde am 24.02.2021 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

https://www.deutschlandfunk.de/missbrauchs-affaere-bischof-baetzing-spricht-von-desaster.1939.de.html?drn:news_id=1230996

Zuletzt geändert am 24­.02.2021