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Veröffentlicht am 26­.04.2020

26.4.2020 - tag24.de

Letzte Chance: Bischöfe ringen um Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche

Bonn/München - Es ist in diesem Herbst zwei Jahre her, dass die katholische Kirche ihre große Missbrauchsstudie und mit ihr erschreckende Zahlen veröffentlichte.

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Bundesbeauftragter stellt klar: Das ist die letzte Chance für die Bischöfe

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Reformbewegung "Wir sind Kirche" bleibt skeptisch

Es ist nicht so, dass es noch keine Versuche gegeben hätte für eine bistumsweite unabhängige Aufarbeitung: Das Erzbistum München und Freising, hat bereits vor zehn Jahren den sogenannten "Westphal-Bericht" bei einer externen Rechtsarbeitskanzlei in Auftrag gegeben. 

Der wurde aber nie veröffentlicht. Inzwischen hat das Bistum einen neuen Bericht angekündigt, der es auch an die Öffentlichkeit schaffen soll. Darin sollen nach Angaben eines Sprechers auch jüngst bekannt gewordene massive Vorwürfe gegen das ehemalige katholische Piusheim bei München untersucht werden.

Aus Sicht der Reformbewegung "Wir sind Kirche" ist es höchste Zeit dafür. "Die Lernkurve der Kirche ist da sehr, sehr flach", kritisiert ihr Sprecher Christian Weisner. 

"Beim Piusheim hat man das wieder gesehen: Sie reagieren immer erst auf Nachfrage, auf Anstoß aus der Politik. Aber sie agieren nie von sich aus." Eine unabhängige Aufarbeitung sei nur dann möglich, wenn diejenigen, die aufarbeiten, uneingeschränkten Zugang zu den Unterlagen bekämen. 

Weisner hofft, dass es den Bischöfen nun mit der Verabschiedung der "Gemeinsamen Erklärung" gelingt, "sich demütig zu zeigen".

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Zuletzt geändert am 29­.04.2020