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Veröffentlicht am 03­.05.2018

3.5.2018 - Main-Post

Andacht erinnert an die Verantwortung für die Schöpfung

"Tschernobyl und Fukushima zeigen uns bis heute, Atomkraft ist nicht beherrschbar.“ Die stellvertretende Vorsitzender der Ba-Bi (Bürgeraktion Umwelt- und Lebensschutz, Bürgerinitiative gegen Atomanlagen), Gaby Gehrold, begrüßte zur Andacht am Wegkreuz neben dem stillgelegten Kernkraftwerk.

Anlässlich des 32. Jahrestages des Supergaus von Tschernobyl hatten sich über 60 Atomkraftgegner zu diesem Gottesdienst versammelt, den Magnus Lux, Sprecher von „Wir sind Kirche“, leitete. Im Sinne von Papst Franziskas gab er zu bedenken, dass Schöpfung mehr ist als nur die Natur. Sie habe „mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, in dem jedes Geschöpf einen Wert und eine Bedeutung besitzt“. Man könne die Schöpfung nur als Geschenk begreifen, als „eine Wirklichkeit, die uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft“.

Diese Andacht bekam noch einen besonderen Aspekt, die Atomkraftgegner gedachten ihrer verstorbene Mitstreiter der ersten Stunde, Fritz Roßteuscher und Gregor Schömig. Elmar Rachle erinnerte an Schömig, einen Menschen, „der seine Überzeugung gelebt hat“. Ob AKW-Mahnwachen, Anit-Kriegstag, „Schweinfurt ist bunt“ oder auch bei den Andachten am Wegkreuz „Gregor war viel öfter dabei als ich“, betonte Rachle.

An Fritz Roßteuscher erinnerte Altbürgermeister Hans Fischer. Er dankte ihm noch einmal für „sein unermüdliches Tun und seine Unerschrockenheit gegenüber unseren übermächtigen Widersachern in Politik und Atomlobby“. Mit Mut und großem Einsatz habe er bereits in den 1970er-Jahren den Widerstand gegen die Atomkraft organisiert.

https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Atomkraftwerke;art763,9951564

Zuletzt geändert am 08­.05.2018