| |
Veröffentlicht am 23­.03.2007

23.3.2007 - dpa

«Wir sind Kirche»: Engagement von Christen außerhalb der Kirche

Dresden (dpa/sn) - Die katholische Reformbewegung «Wir sind Kirche» hat mehr Engagement der Christen außerhalb der Gotteshäuser gefordert. «Die Amtskirche ist nicht das Entscheidende, wichtig ist, was an der Basis passiert», sagte Eva Maria Kiklas vom Bundesteam der Organisation am Freitag in Dresden. Die Elbestadt ist bis Sonntag Schauplatz für das 21. Bundestreffen von «Wir sind Kirche». Kiklas verwies auf eine Studie zum schwindenden Einfluss der Kirche in der Bevölkerung. «Es entsteht der Eindruck, dass die Kirchen sich dieser Erkenntnis nicht stellen.»

Knapp zwei Jahre nach dem Papstwechsel zog die Reformbewegung eine kritische Bilanz zum Wirken von Benedikt XVI.. «Wir hatten nicht die Hoffnung, dass sich mit seinem Pontifikat etwas ändert», sagte der Sprecher der Organisation, Christian Weisner. 2005 habe der Papst seine «reaktionären Positionen» mit der Rückkehr zu lateinischen Messen, dem Bekenntnis zum Pflichtzölibat und der Absage an ein gemeinsames Abendmahl bestätigt. Die Ökumene stagniere.

Mit Blick auf den schwindenden Einfluss der Kirche in der Gesellschaft könne der Westen von Ostdeutschland lernen, sagte Kiklas. Der Osten kenne diese Situation bereits. «Die Geschwisterlichkeit gegenüber den Mitmenschen geschieht in zunehmendem Maße mehr Menschen gegenüber, die mit Gott nichts mehr am Hut haben.»

«Wir sind Kirche» entstand 1996 aus einem Volksbegehren in Österreich heraus und ist inzwischen eine internationale Bewegung. Die zentralen Forderungen an die katholische Kirche sind mehr innerkirchliche Demokratie, Gleichberechtigung für Frauen, Freistellung des Zölibats, eine positive Bewertung der Sexualität und ein positiver Umgang mit der Glaubensbotschaft.

Zuletzt geändert am 29­.03.2007