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Veröffentlicht am 09­.10.2013

9.10.2013 - focus.de / Video

Kritik an Limburger Bischof wächst und wächst

31 Millionen Euro hat der Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst für eine neue Residenz ausgegeben – und dieser Preis bringt immer mehr Katholiken in Limburg und darüber hinaus in Rage.

mit Video
Das Video im O-Ton: "Die Kostenexplosion beim Bau der umstrittenen Bischofsresidenz in Limburg verärgert immer mehr Katholiken in der hessischen Kreisstadt und darüber hinaus. Derzeit werden die Kosten für den Bau auf etwa 31 Millionen Euro beziffert.

"Als Katholik, dass es heute absolut nicht mehr in die Zeit passt, solche Prestige-Objekte, die die Kirche durchzieht. Die Kirche hat wie auch der Papst eine Demut und Vorbildfunktion und sonst gar nichts mehr. Und dies hier gehört nicht hierher, wir sind nicht mehr im Mittelalter."

"Ja, es ist eigentlich unverschämt, was da abgeht, finde ich. Das Geld hätte man anders investieren können und das hat nix mehr mit Demut zu tun, find ich. Ich meine, einerseits sieht es schön aus, aber das Geld hätte man anders verwenden können. Ich bin zwar auch katholisch, aber damit bin ich überhaupt nicht einverstanden."

"Bischof soll ein Vorbild sein, soll sparsam sein. So ist es halt."

Ende Juni waren noch knapp zehn Millionen Euro für den Amtssitz von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst genannt worden. Eine Untersuchungskommission prüfe nun, wir die Mehrkosten entstanden seien, sagte Bistumssprecher Martin Wind am Mittwoch: "Der Bischof hat sich geäußert in einer Predigt, hat um Vertrauen und um Geduld geworben bis der Prüfbericht da liegt, wie das auch abgesprochen ist. Er hat Gesprächsbereitschaft, die auch schon vorher immer da war und die auch genutzt wurde, hat er weiter signalisiert. Wie das im Einzelnen, im Detail jetzt noch aussieht, was da noch intensiviert werden muss und welche Strukturen da jetzt eventuell entstehen, das wird die Zukunft zeigen."

Für Kritiker der Bewegung "Wir sind Kirche" liegen die Fehler im System. Christian Weisner von "Wir sind Kirche": "Ich glaube Tebartz-van Elst hat die Machtkompetenzen, die das katholische Bischofsamt noch möglich macht im Augenblick, weit überzogen. Das katholische Bischofsverständnis ist noch ein monarchisches Bischofsverständnis, jemand der wie ein König über alles entscheiden kann und sich seine Berater nach Lust und Laune sucht. Ich glaube, er ist sehr weit schon abgedriftet von einem Bischofsstil wie das Franziskus jetzt vormacht."

In Limburg werden Kritik und Rücktrittsforderungen an den Bischof immer lauter. Doch darüber kann am Ende nur der Papst in Rom entscheiden.

Zuletzt geändert am 10­.10.2013