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Veröffentlicht am 07­.01.2012

7.1.2012 - Leipziger Volkszeitung

Statement zur Kardinal Woelki

Wenig überrascht reagierte die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" auf die Kardinalsernennung Woelkis. "Damit war zu rechnen, nachdem er im August 2011 Erzbischof von Berlin wurde. An so wichtiger Stelle im Hauptstadtbistum konnte Woelki nicht nur Erzbischof bleiben", sagte Bundessprecher Christian Weisner der "Leipziger Volkszeitung". Der Kardinalshut käme jetzt aber dann doch außergewöhnlich schnell. "Aber in Rom ist man offenbar sehr froh und zufrieden, dass der Papst-Besuch im letzten Jahr in Berlin so glimpflich verlief. Zumal Bischof Woelki beim großen Stadiongottesdienst eine vergleichsweise gute und lockere Figur machte", so Weisner weiter. Allerdings dürfe man sich nicht täuschen, Woelki stehe schon sehr hinter der konservativen Kirchenpolitik von Benedikt XVI., wie beispielsweise seine Interviewaussagen zur Homosexualität aus dem letzten Jahr zeigten. "Sein konservative Politik findet insgesamt vermutlich mehr im Verborgenen statt, wird aber deshalb nicht minder effektiv sein", so Weisner. Jetzt käme auf Woelki als jüngstes Mitglied im Kardinalskollegium eine große Verantwortung zu, auch für die Weltkirche tätig zu sein. "Dafür kann man ihm nur Gottes Segen und viel Rückgrat wünschen. Zumal die Aufgaben im Vatikan immer schwieriger werden, da Benedikt sich mehr als Lehrpapst denn als Regierungspapst versteht."

Zuletzt geändert am 07­.01.2012