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Veröffentlicht am 17­.05.2011

17.5.2011 - epd

Reformbewegung begrüßt Vatikan-Rundschreiben zu Missbrauch

Osnabrück (epd). Die Reformbewegung „Wir sind Kirche" begrüßt das Rundscheiben des Vatikans zum Umgang mit sexuellem Missbrauch. Der Vatikan habe endlich einen Strategiewechsel vorgenommen, sagte der Sprecher von „Wir sind Kirche", Christian Weisner, der „Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). In dem Rundbrief vom Montag hatte der Vatikan die Bischofskonferenzen weltweit zur Ausarbeitung von Richtlinien im Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Priester und Kirchenmitarbeiter verpflichtet.

Die römische Glaubenskongregation wies die Bischöfe an, bis Mai kommenden Jahres entsprechende Leitlinien vorzulegen. Weisner sagte, das Rundschreiben sei eine „notwendige Umkehr gegenüber dem, was noch 2001 gesagt worden ist". Dies gelte vor allem für die Empfehlung zur Zusammenarbeit mit den zivilen Strafverfolgungsbehörden.

Die Glaubenskongregation weist in ihrem Schreiben ausdrücklich darauf hin, dass die Bischöfe der einzelnen Länder bei Missbrauchsfällen je nach nationaler Gesetzeslage mit den zivilen Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten müssen. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte bereits im vergangenen Jahr ihre Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger aus dem Jahr 2002 überarbeitet. Wichtiger Punkt darin ist, dass bei Missbrauchsverdacht in katholischen Einrichtungen grundsätzlich die Staatsanwaltschaft informiert werden soll - es sei denn, dass Opfer wünscht das nicht.

epd jup

Zuletzt geändert am 17­.05.2011