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Veröffentlicht am 30­.03.2008

30.3.2008 - Osnabrücker Nachrichten

Kirchenvolksbewegung fordert Aufhebung des Zölibats

In Brief an den Papst - Bundesversammlung unter dem Motto «Sexualität in christlicher Verantwortung»

Bielefeld (AP) Die Kirchenvolksbewegung «Wir sind Kirche» hat Papst Benedikt in einem Brief aufgefordert, die im Zölibat vorgeschriebene Ehelosigkeit für katholische Priester aufzuheben. Damit solle allen Gemeinden die sonntägliche Messfeier ermöglicht werden, erklärte die Bundesversammlung der katholischen Laienorganisation am Wochenende in Bielefeld.

Hintergrund ist die Hoffnung vieler Katholiken, dass mit der Abschaffung des Zölibats der Priestermangel gelindert werden könnte, der heute dazu führt, dass viele Gemeinden keinen eigenen Seelsorger mehr haben.

Mit dem Brief unterstützt «Wir sind Kirche» nach eigenen Angaben die zunehmende Zahl internationaler Initiativen, die sich für eine Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt und auch für die Frauenordination einsetzen. Die Bundesversammlung mit mehr als 100 Delegierten und Gästen stand unter dem Thema «Sexualität in christlicher Verantwortung - Wie schön, wie wohltuend bist du, Liebe voller Lust (Hoheslied 7,7)».

Agnes Wuckelt, Dekanin des Fachbereichs Theologie an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen betonte, dass es in der römisch-katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durchaus Lernprozesse und Bewegung in kirchenamtlichen Dokumenten gegeben habe. Daran sollten die Bischöfe immer wieder erinnert und «ermutigt werden, auf diesem Weg begleitender, nicht verurteilender Pastoral weiterzugehen».

Ein weiterer Schwerpunkt war den Angaben zufolge die Vorbereitung des Katholikentags Ende Mai 2008 in Osnabrück. Die nächste Bundesversammlung soll vom 7. bis 9. November 2008 in Würzburg stattfinden.

Zuletzt geändert am 30­.03.2008