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Veröffentlicht am 04­.01.2006

4. Janaur 2006 - epd

Katholische Kirche entzieht Hasenhüttl Lehrerlaubnis

Saarbrücken (epd). Die katholische Reformbewegung "Wir sind kirche" hat den Entzug der kirchlichen Lehrlaubnis für den katholischen Theologen Gotthold Hasenhüttl kritisiert. Die Entscheidung des Bischofs von Trier sei ein schlechter Start für das Jahr 2006, in dem in seiner Diözese der Katholikentag unter dem Motto 'Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht' stattfinden soll, erklärte die Organisation am Mittwoch in München. Selbst wenn das Handeln des Bischofs dem Kirchenrecht entspreche, sei es kein Zeichen von Gerechtigkeit. Nach der Suspendierung vom Priesteramt hatte die katholische Kirche Hasenhüttl jetzt auch die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. "Wer in gravierenden Dingen im Dissens zur kirchlichen Autorität steht und nicht bereit ist, die kirchliche Ordnung zu beachten, der kann nicht im Namen der Kirche lehren", heißt es in dem entsprechenden Schreiben des Trierer Bischofs Reinhard Marx, das Hasenhüttl am Dienstagabend öffentlich machte. Hasenhüttl war wegen einer Abendmahlsfeier mit Protestanten am Rande des Ökumenischen Kirchentages 2003 in Berlin diszipliniert worden.

Hasenhüttl reagierte mit Unverständnis auf den Entzug der Lehrerlaubnis. Dies sei ein "Versuch, mich mundtot zu machen", sagte der 72-jährige Priester am Mittwoch dem epd in Saarbrücken. Als Konsequenz könne er keine Vorträge mehr in katholischen Institutionen halten. "Ich sehe nicht, inwiefern ich der Lehre der katholischen Kirche widerspreche", so der ehemalige Professor, der mehr als vier Jahrzehnte Hochschullehrer war.

Zuletzt geändert am 06­.05.2006