| |
Veröffentlicht am 14­.05.2007

14.05.2007 - www.linkszeitung.de

Basisbewegungen fordern Reform der Glaubenskongregation in Rom

Solidarität mit dem Befreiungstheologen Sobrino

Von Johannes Weindorf

Lissabon / Rom (LiZ). Internationale katholische Basisbewegungen begrüßen und unterstützen die Forderung von derzeit fast 100 renommierten katholischen Professoren und Professorinnen nach einer "intelligenten Neugestaltung" der römischen Glaubenskongregation. Mit diesen Wissenschaftlern schlossen sich die Delegierten internationaler katholischer Basisbewegungen auf ihrer Jahresversammlung in Lissabon der Kritik an der Verurteilung von Thesen des südamerikanischen Befreiungstheologen Jon Sobrino durch den Vatikan an.

Die Kongregation für die Glaubenslehre wurde von Papst Paul III. im Jahr 1542 als kirchliche Behörde der Inquisition gegründet. Auch nach der Reformation in Deutschland und der Abspaltung der anglikanischen Kirche in England sollte die Glaubenkongregation gegen Ketzer vorgehen.

Die Basisbewegungen begrüßten es sehr, dass jetzt endlich wieder nach einer langen Zeit des Schweigens Theologen und Theologinnen mit ihrer Kritik eine theologische Diskussion eröffnen - so wie dies Joseph Ratzinger/Papst Benedikt in seinem jüngst erschienenen Jesus-Buch selbst für sich erbeten hat.

Die katholischen Basisbewegungen rufen alle Theologen und Theologinnen, die sich dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der darauf aufbauenden theologischen Forschung und pastoralen Praxis verpflichtet fühlen, dazu auf, sich der Initiative des emeritierten Tübinger Dogmatikers Peter Hünermann für eine "intelligente Neugestaltung" der römischen Glaubenskongregation anzuschließen.

Zuletzt geändert am 30­.12.2007