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Veröffentlicht am 25­.09.1997

25.9.1997

„Weiheämter für Frauen öffnen“

Bildunterschrift: „Aktion Lila Stola“ der Kirchenvolksbewegung machte vor Schlussandacht auf ihre Ziele aufmerksam

 

Fulda (bx)

Eine Leseaktion besonderer Art gab es gestern Nachmittag auf den Treppen zum Domplatz: Die „Aktion Lila Stola“ trug fortlaufend Kirchenrechts-Bestimmungen vor, die gegen Frauen in kirchlichen Ämtern gerichtet sind.

Vor der Schlußandacht der Bischöfe machten die Frauen auf „die restriktive Haltung der Amtskirche“ aufmerksam. „Lila Stola“ ist Teil von „Wir sind Kirche“ und wurde bei ihrer Aktion von der Initiativgruppe Fulda zum Kirchenvolksbegehren unterstützt.

„Wir Frauen in der Kirche brauchen einen Atem, der länger ist als lang“, betonte Annegret Laakmann namens der Veranstalterinnen. „Lila Stola“ arbeite für Veränderungen in der katholischen Kirche und vor allem dafür, daß Frauen der Weg zu Weiheämtern geöffnet werde. Dieses Anliegen symbolisierten 40 Papp-Puppen mit lila Stolen. Eine der Organisatorinnen betonte, bei den Diskussionen hätten Passantinnen und Passanten Zustimmung wie auch Ablehnung geäußert: „Manchmal gelang uns Überzeugungsarbeit.“

„Uns liegen über 140 Bereitschaftserklärungen von Frauen vor, die ein Weiheamt in der Kirche anstreben.“ so Laakmann. Sie zeigte sich enttäuscht, daß Bischof Lehmann trotz Bitten von „Lila Stola“ noch nicht das Gespräch mit der Gruppe gesucht habe. Laakmann hält laut eigenen Angaben nichts davon, Bemühungen um den Diakonat der Frau von denen um das Priesteramt für Frauen zu trennen.

Lehmann hatte vor der Presse zur Tagungsbeginn davor gewarnt, dass Engagement für beide Weiheämter zu verbinden. Die Frage des Frauendiakonats sei „in Rom bisher offengeblieben“.

 

Zuletzt geändert am 25­.05.2021