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Veröffentlicht am 11­.05.2018

11.5.2018 - KNA

"Wir sind Kirche": Gesprächsprozess mit Bischöfen enttäuschend

Münster (KNA) Die Gruppe "Wir sind Kirche" sieht den Gesprächsprozess zwischen katholischen Bischöfen und Kirchenbasis in einer Sackgasse. Unter den Laien in Deutschland herrsche eine "große Enttäuschung", sagte der Sprecher der Organisation, Christian Weisner, am Rande des 101. Ka-tholikentages, der am Mittwoch in Münster begonnen hat. Nach wie vor gebe es zwischen den Oberhirten und der Basis keinen Dialog auf Augenhöhe. Während einzelne Bischöfe etwa beim Umgang mit Homosexuellen oder der Rolle von Frauen für Veränderungen seien, blieben andere "im Verhar-ren", so Weisner. "Die Geduld der Frauen in der katholischen Kirche ist wirklich bewundernswert", fügte er hinzu.
Papst Franziskus hat aus Sicht Weisners einen Umwälzungsprozess in der Kirche angestoßen, der viele Bischöfe "aus der Spur" bringe. Im Umgang mit einfachen Gläubigen fehle es ihnen an Streitkultur. Wörtlich sagte er: "Es brennt in der Kirche."
Beim Katholikentag in Münster ist am Freitag ein Hearing zum Gesprächsprozess in der katholischen Kirche geplant, der 2019 fortgesetzt werden soll. Dazu werden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sowie die Bischöfe Franz-Josef Bode und Franz-Josef Overbeck erwartet.
Weisner äußerte sich bei der Vorstellung des "Katholikentag plus", den die Gruppe seit 1998 am Rande des Katholikentages mitorganisiert. In Münster zählen dazu 13 Veranstaltungen, unter ande-rem Podien und Workshops zu den Themen "Religionen und soziale Bewegungen", "Theologie und die 68er" oder "Konfliktfall Kirchenasyl".

Zuletzt geändert am 12­.05.2018