8.5.2018 - Die Welt
«Wir sind Kirche» zur Kommunion: Bischöfe verspielen Status
Unter den Bischöfen ist es zum offenen Bruch über die Frage des Kommunionsempfangs für Protestanten gekommen. Sieben Geistliche - darunter sieben aus Bayern - hatten sich in einem Schreiben an den Vatikan gegen eine mehrheitliche Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz vom Februar gewandt. Diese sieht vor, dass im Einzelfall auch evangelische Ehepartner die Kommunion in der katholischen Eucharistiefeier offiziell empfangen dürfen. Der Vatikan hat die Bischöfe nun zu einer gemeinsamen Lösung aufgerufen.
Weisner sagte, angesichts eines «breiten und langjährigen theologischen und pastoralen Konsenses» hätten die betroffenen Ehepaare in der Zwischenzeit «die Pflicht und das Recht, ihre Kommunionspraxis in eigener Gewissensverantwortung zu regeln».
Im Streit um die Kreuze in bayerischen Behörden warf Weisner Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor, das Kreuz «als Symbol zur Abwehr gegen eine gefürchtete und herbeigeredete "Islamisierung" zu instrumentalisieren». Es handele sich um ein religiöses Zeichen - «wer es zeigt und trägt, von dem ist zu erwarten, auch entsprechend der Botschaft von Jesus zu handeln». Der Staat könne das aber nicht verordnen. «Aufgabe des Staates ist es, die Ausübung von Religion zu ermöglichen, zu fördern und zu schützen, aber neutral zu bleiben.»
Die Laienbewegung «Wir sind Kirche» war 1995 aus einem Kirchenvolksbegehren für Reformen in der katholischen Kirche entstanden.
Zuletzt geändert am 08.05.2018