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Veröffentlicht am 10­.09.2015

10.9.2015 - KNA

"Wir sind Kirche" vermisst bei Gesprächsprozess Ergebnisse

München/Würzburg (KNA) Für die "Wir sind Kirche"-Gruppierung hat der fünfjährige Gesprächsprozess zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland zu wenig "vorzeigbare Ergebnisse" hervor-gebracht. Es müsse sich "erst noch erweisen", ob es sich bei dem Vorgang um mehr als nur die "Illusion eines Neubeginns" im Miteinander von Bischöfen und "so genannten Laien" handle, erklärte die Organisation am Donnerstag in München. Angesichts bischöflicher Vorbehalte und ständig wechselnder Teilnehmer habe es nicht zu einem Forum kommen können, "das auch Entscheidungen hätte treffen können, wie das Diskutierte umgesetzt werden könnte". Dies sei "sehr bedauerlich".

Die deutschen Bischöfe wollen den Gesprächsprozess mit einem zweitägigen Treffen, das am Freitag in Würzburg beginnt, abschließen und dabei auch über Konsequenzen beraten. Der Prozess war von ihnen nach dem Jahr 2010 unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals angeregt worden, um verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen. An der Versammlung in Würzburg nehmen rund 300 Repräsentanten des kirchlichen Lebens in Deutschland teil, darunter mehr als 30 Bischöfe.

"Wir sind Kirche" erinnerte in diesem Zusammenhang an die vor 40 Jahren beendete "Würzburger Synode" der westdeutschen Bistümer. Diese Versammlung habe gezeigt, "dass die Zusammenarbeit von Kirchenleitung und Kirchenvolk gute Früchte hervorbringen kann, die unsere Bistümer und Pfarreien, aber auch das Denken und Handeln vieler einzelner Kirchenmitglieder bis heute prägen". Der Ruf nach einer neuen Synode in Deutschland "verhallt bisher offenbar ungehört". Es wäre jedoch gerade heute "dringend erforderlich, die Zukunft der Kirche klarer ins Auge zu fassen". Den Bischöfen sei daher der Mut "zu einem wirklich synodalen Weg und zum Dialog auf Augenhöhe" zu wünschen.

Zuletzt geändert am 11­.09.2015