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Veröffentlicht am 11­.01.2021

11.1.2021 - KNA

Nach Woelki-Kritik solidarisiert sich Reformgruppe mit Pfarrer

Köln (KNA) Die Reformgruppe Wir sind Kirche solidarisiert sich mit einem von dienstrechtlichen Schritten bedrohten Pfarrer aus dem Erzbistum Köln, der den Rücktritt von Kardinal Rainer Maria Woelki gefordert hatte. Loyalitätspficht gegenüber der Kirchenleitung kann nicht total sein, erklärte die Organisation am Montag in München. Aufgabe des Bischofs sei es, bei Dierenzen zunächst das Gespräch zu suchen. Die Kölner Kirchenleitung wolle hingegen mit den Mitteln totalitärer Systeme, nämlich mit Gewalt jeden Widerspruch gegen das eigene Versagen niederwalzen.

Bei der Auseinandersetzung geht es um den Dormagener Pfarrer Klaus Koltermann. Medienberichten zufolge kündigte das Erzbistum Köln dem Geistlichen dienstrechtliche Konsequenzen an, nachdem er um den Jahreswechsel den Rücktritt seines Erzbischofs gefordert hatte. In einem Schreiben an Koltermann heiÿe es, dass ein öentliches Eintreten gegen die katholische Kirche, das Erzbistum Köln oder dessen Amtsträger nicht mit den Loyalitätspichten im Seelsorgedienst vereinbar sei.

Kritik an einem Bischof dürfe nicht mit Kritik an der Kirche gleichgesetzt werden, betonte hingegen Wir sind Kirche. Die Organisation rief auch Priester sowie Haupt- und Ehrenamtliche im Erzbistum zu Solidarität mit Koltermann auf. Zudem forderte sie von anderen deutschen Bischöfen, auf Woelki einzuwirken.

Der Erzbischof sieht sich derzeit massiver Kritik ausgesetzt, da er ein Gutachten zum Umgang der Bistumsleitung mit Missbrauchsfällen nicht wie zunächst vorgesehen veröffentlichen lässt. Das Papier habe methodische Mängel, heiÿt es zur Begründung. Das Erzbistum hat eine neue Untersuchung bei einem Strafrechtler in Auftrag gegeben, das bis zum 18. März vorliegen soll.

Zudem wird Woelki vorgeworfen, selbst an Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Er soll einen Missbrauchsfall aus den 1970-er Jahren, von dem er 2015 erfahren hatte, pfichtwidrig nicht an den Vatikan gemeldet haben. Der Kardinal hat den Papst gebeten, diese Vorwürfe gegen ihn zu prüfen.

Zuletzt geändert am 16­.01.2021