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Veröffentlicht am 21­.05.2019

21.5.2019 - zwd.info

„Maria 2.0“-Protestwelle soll weitergehen

Eine Woche lang gingen bundesweit katholische Frauen und Männer auf die Straße, um eine Erneuerung der Kirche zu fordern. Die Initiatorinnen der Bewegung „Maria 2.0“ ziehen nun eine positive Bilanz und stellen klar, dass der Einsatz für Gleichberechtigung in der Kirche keine Eintagsfliege sei.

zwd Berlin. Gegen eine männerdominierte Kirche und für den Zugang von Frauen zu den Weiheämtern haben nach Angaben der Streik-Organisatorinnen mehrere zehntausend Menschen protestiert, etwa ein Viertel von ihnen waren Männer. Ins Leben gerufen wurde der einwöchige Protest vom 11. bis zum 19. Mai von Katholikinnen aus Münster. In der gesamten Bundesrepublik legten Frauen ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten nieder, blieben Gottesdiensten fern und protestierten mit weißen Laken vor den Glaubenshäusern für eine geschlechtergerechte katholische Kirche.

„Wir haben Solidaritätsbekundungen aus New York und Washington erhalten", berichtete Andrea Voß-Frick, eine der Initiatorinnen. Vereine wie der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) oder die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) beteiligten sich ebenfalls an den Aktionen.

Das Engagement der zahlreichen Frauen und Männer war nicht umsonst: Das Ziel, eine öffentliche Diskussion anzustoßen, ist erreicht. Eine Vielzahl männlicher Kirchenamtsträger hat sich bereits (kritisch) zu den Streiks geäußert; Medien berichteten, Gegenoffensiven wie die Webseite mariaeinspunktnull.de seien gestartet worden. Jetzt, wo das Thema in Bewegung gekommen ist, müsse nach den Worten Voß-Fricks an den Forderungen nach schnellen Reformen festgehalten werden.

Nächste Schritte bereits in Beratung

Die kommenden Schritte sollen dazu innerhalb der Initiative entschieden werden. Hierzu werde das in den vergangene Woche gesponnene Netzwerk „Wir sind Kirche“ weiter gepflegt. Auch der nächste Protest-Einsatz ist bereits in Planung: Spätestens zum Evangelischen Kirchentag im Juni in Dortmund soll wieder demonstriert werden. Ebenfalls sei Voß-Frick zufolge im Gespräch, jedes Jahr jeweils im Marienmonat Mai zu einer Streikwoche der Frauen aufzurufen oder monatliche Aktionen zu etablieren.

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Zuletzt geändert am 21­.05.2019