| |
Veröffentlicht am 03­.07.2017

3.7.2017 - DLF24 Deutschlandfunk

"Kardinal Müller hatte sich zum Lehrmeister über den Papst erhoben"

Die "Wir sind Kirche"-Bewegung hat die Ablösung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller von der Spitze der Römischen Glaubenskongregation begrüßt.

Es sei absehbar und folgerichtig gewesen, dass Papst Franziskus dessen fünfjährige Amtszeit nicht verlängert habe, teilte die katholische Laienorganisation in München mit. Als Gründe vermutet sie nicht nur theologische Differenzen. Müller habe sich immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes zum Lehrmeister über den Papst erhoben, hieß es.

Ähnlich äußerte sich der Regensburger Theologe Wolfgang Beinert. Im Deutschlandfunk sagte er, Müller sei schon im Frühjahr 2015 auf ein Zerwürfnis mit dem Papst zugesteuert. In einem Interview mit der französischen Zeitung "La Croix" habe der Kardinal seine Aufgabe mit den Worten umschrieben, sein Job sei es, dem Pontifikat von Franziskus Struktur und Form zu geben. Damit habe Müller faktisch zum Ausdruck gebracht, der Papst beherrsche das Papstamt nicht. Dies müsse man als Affront werten.

Am Wochenende hatte der Vatikan bestätigt, dass die am 2. Juli zu Ende gegangene fünfjährige Amtszeit Müllers als Präfekt der Glaubenskongregation, dem zweithöchsten Amt in der Katholischen Kirche, nicht verlängert werde. Nachfolger Müllers ist der bisherige Sekretär der Glaubenskongregation, der spanische Kurienerzbischof und Jesuit Luis Francisco Ladaria Ferrer.

http://www.deutschlandfunk.de/vatikan-kardinal-mueller-hatte-sich-zum-lehrmeister-ueber.1939.de.html?drn:news_id=764233

Zuletzt geändert am 03­.07.2017