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Veröffentlicht am 23­.04.2016

23.4.2016 - Badische Zeitung

Erzbischof wirbt für mehr Vertrauen in Veränderung

Burger spricht beim konservativen Forum Deutscher Katholiken.

ASCHAFFENBURG/FREIBURG (BZ). Der Auftritt beim Kongress "Freude am Glauben" hatte im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt, in seiner Rede in Aschaffenburg fand der Freiburger Erzbischof Stephan Burger deutliche Worte: Burger rief zu mehr Zuversicht und Miteinander in der Kirche auf, mahnte, Ängstlichkeit, Unsicherheit und Ungewissheit dürften nicht das Lebensgefühl in der Kirche dominieren. Laut Redetext wandte sich der Erzbischof gegen die Angst, "alles könnte uns verloren gehen oder gegen die Wand fahren".

Der Kongress "Freude am Glauben" wird vom "Forum Deutscher Katholiken" veranstaltet. Die Gruppierung gilt als streng konservativ, sie warnt immer wieder vor Veränderungen und wird nicht zuletzt von der reformorientierten Bewegung "Wir sind Kirche" kritisch gesehen. Nun fand Burger klare Worte, als er sagte, jeder müsse sich selbstkritisch prüfen: "Verfallen wir in eine passive oder defensive Haltung, aus Angst, etwas zu verlieren?" Und weiter: "Wir wissen, dass sich die Kirche als Glaubensgemeinschaft in dieser Welt immer verändert hat, weil der Glauben immer wieder in die jeweilige Zeit und für die jeweiligen Menschen zu übersetzen und verständlich zu machen ist, damit er dem Leben dienen kann."

Christen sollten nach den Worten des Erzbischofs "lebendige Zeugen der Hoffnung" sein und nicht aus Angst vor Veränderungen in der Kirche zu "Zeugen mangelnden Gottvertrauens" werden. Der Erzbischof mahnte mehr Miteinander an. Die Kirche biete bisweilen ein Bild der Zerrissenheit statt eines der Einheit und des Friedens. Das Denken in Gruppen dürfe sich nicht durchsetzen. Papst Franziskus motiviere dazu, dieses Miteinander zu leben.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/erzbischof-wirbt-fuer-mehr-vertrauen-in-veraenderung--121170030.html

Zuletzt geändert am 04­.05.2016