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Veröffentlicht am 22­.05.2014

22.5.2014 - KNA

„Wir sind Kirche“ kritisiert Exkommunikation in Österreich

Berlin (KNA) Der Vorsitzende der katholischen Reformbewegung „Wir sind Kirche“ in Deutschland, Christian Weisner, kritisiert die Exkommunikation der österreichischen Vorsitzenden Martha Heizer. "Das vermeintliche schwere Vergehen, das Martha Heizer vorgeworfen wird, begehen täglich auf der Welt Hunderte von katholischen Gruppen", sagte Weisner der Zeitung "Die Welt" (Freitag). Es sei Folge des Priestermangels, dass Gläubige auch ohne geweihten Priester Gottesdienste feierten. "Statt das zu bestrafen, sollte man diese Form des Laienengagements begrüßen und sich darüber freuen."

Eine Form der Frömmigkeit zu sanktionieren, "nur weil sie den Buchstaben eines Kirchengesetzes zuwiderläuft, ist ein typisches Relikt des Kirchenverständnisses Benedikts XVI.", so Weisner weiter. Offenbar sei der Geist von Franziskus noch nicht im Kurienapparat angekommen.

Für die Vorsitzende von „Wir sind Kirche“ Österreich, Martha Heizer, und ihren Ehemann Gerd hat der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer die Exkommunikation festgestellt. Diese hätten sich die promovierte Theologin und ihr Mann aufgrund eines "schweren Vergehens" gegen die katholische Lehre selbst die Tatstrafe der Exkommunikation zugezogen, stellte Scheuer als Ergebnis eines kir-chenrechtlichen Verfahrens fest.

Grund für die Beugestrafe sind simulierte Eucharistiefeiern, die die beiden mit anderen Katholiken ohne Priester in ihrem Haus in Tirol feierten. Das Ehepaar Heizer hat nun eine Frist von zehn Tagen, um mit dem Bischof zu einer Änderung der Situation zu gelangen; es lehnt jedoch eine Annahme des bischöflichen Dekretes ab.

Zuletzt geändert am 23­.05.2014