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Veröffentlicht am 17­.11.2006

17.11.2006 - Süddeutsche Zeitung

Bischofskritiker Wallner erreicht Teilerfolg

Regensburg – Fritz Wallner, der ehemalige Vorsitzende des von Bischof Gerhard Ludwig Müller aufgelösten Regensburger Diözesanrats, kann eventuell doch bei der Kirchenverwaltungswahl in seiner Heimatpfarrei Schierling kandidieren. Zumindest machte das Bischöfliche Ordinariat seinen Ausschluss vorerst wieder rückgängig. Die bevorstehende Wahl wurde um vier Wochen verschoben. In einer schriftlichen Anhörung habe Wallner nun die Möglichkeit, seine Argumente vorzubringen, sagte der bischöfliche Sprecher. Generalvikar Michael Fuchs hatte Wallner kürzlich von der Wählbarkeit ausgeschlossen, da er „im offenen Gegensatz zu den Grundsätzen der römisch-katholischen Kirche” stehe.

Wallner, der 24 Jahre lang den Pfarrgemeinderat und 16 Jahre den Dekanatsrat führte, wehrte sich mit Hilfe eines Anwalts gegen den Ausschluss. „Es ist ungeheuerlich, wie der Geist des II. Vatikanischen Konzils von der Diözesanleitung Regensburg mit Füßen getreten wird.” Er sei ordnungsgemäß von den Gläubigen als Kandidat vorgeschlagen worden. Die Behauptungen des Generalvikars seien nicht nachvollziehbar. Dieser revidierte seine Entscheidung inzwischen in einem Brief an Wallner.

Aller Voraussicht nach wird Wallner die Chance zur Abgabe einer schriftlichen Stellungnahme nutzen. Er bezeichnete es aber als „rechtswidrig”, dass die Wahlen verschoben wurden. „Die ganze Geschichte kann nur so ausgehen, dass ich zur Wahl zugelassen werde. Ich bin in der Vergangenheit nie im Gegensatz zur katholischen Kirche gestanden und tue es auch heute nicht.” ddp

Zuletzt geändert am 19­.11.2006