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Veröffentlicht am 21­.01.2013

21.1.2013 - Bayerischer Rundfunk

Konferenz in Würzburg. Bischöfe schweigen zu Beginn ihres Treffens

- Regionalstudio Mainfranken - Achim Winkelmann

Der Streit zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kriminologen Christian Pfeiffer schwelt weiter. Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ist auch Thema bei dem Treffen in Würzburg. Äußern wollten sich die Bischöfe bisher nicht.

Zum Auftakt des Treffens des ständigen Rates im Kloster Himmelspforten am Montag (21.01.13) gab es keine weiteren Informationen zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. Es gebe nichts Neues zu berichten, ließ eine Sprecherin ausrichten. Die Zusammenkunft sei nur ein regelmäßiges Arbeitstreffen. Über die Tagesordnung der Klausur teilte die Kirche vorab nichts mit. Es handle sich um eines der regelmäßigen Arbeitstreffen.

"Wir sind Kirche" kritisiert Schweigen

Die Laienorganisation "Wir sind Kirche" erklärte, offenbar gebe es nur bei einer Minderheit der Bischöfe echten Willen zur Aufklärung. Ein anderer Teil will weiter vertuschen und die große Mehrheit schweigt und traut sich nicht voran, sagte ein Sprecher der Kirchenbewegung. Kirche müsse sich als Organisation, die viele öffentlichen Mittel bekomme, bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle auch der öffentlichen Kontrolle stellen.

Bischof will Missbrauchsstudie neu vergeben

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann äußerte sich am Montag (21.01.13) nicht mehr. Noch am Wochenende hatte er dafür plädiert, die wissenschaftliche Studie zum Missbrauch schnell neu zu vergeben, nachdem die Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Pfeiffer gescheitert war. Die Kirche habe keine Angst vor der Aufarbeitung und stelle sich ihrer Verantwortung, so der Bischof. Dies müsse aber seriös geschehen.

Abmahnung für Kriminologen Pfeiffer

Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer hatte die Bischofskonferenz dem Wissenschaftler am Freitag (18.01.13) erneut eine Abmahnung zukommen lassen. Darin soll sich der Wissenschaftler verpflichten, nicht mehr von Zensur zu sprechen. Pfeiffer kündigte jedoch an, das Schreiben nicht zu unterzeichnen. Die Frist zur Unterzeichnung der Erklärung läuft nach Informationen des NDR am Montagabend (21.01.13) ab. Ein Anwalt der Kirche habe empfohlen, Pfeiffer nach Ablauf der Frist zu verklagen.

Aufarbeitung gescheitert

Das Forschungsprojekt zum sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche unter Leitung des niedersächsischen Kriminologen Christian Pfeiffer war Anfang Januar 2013 gescheitert. Pfeiffer hatte der Kirche Zensur und Aktenvernichtung vorgeworfen. Die Kirche hatte das zurückgewiesen.

http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/bischof-hofmann-missbrauchsstudie-100.html

Zuletzt geändert am 21­.01.2013