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Veröffentlicht am 09­.09.2006

9. September 2006 - Heidenheimer Zeitung

Hintergrund: Briefe an den Papst

Die Kirchenreformbewegung "Wir sind Kirche" und das Katholische Missionswerk Missio haben Christen gebeten, Briefe an den Papst zu schreiben. Hier wenige Auszüge:
"Lieber Heiliger Vater! Mit meinen 72 Jahren hab ich schon viele Seiten unserer geliebten Kirche erlebt und auch erlitten (. . .) Und es stellt sich mir immer mehr die Frage: Wer kann es verantworten, dass so viele Gemeinden nicht mehr oder nur ganz selten Eucharistie feiern können? Jesus Christus hat einen verheirateten Mann erwählt, seine Kirche zu führen - wer hat das Recht, Gesetze aufzustellen, die den Zugang zum Priesteramt beschränken?" Gertrude D. "Lieber Papst Benedikt! Weil geschiedene Menschen zu leiden haben unter ihrer gescheiterten Beziehung, sollte die Kirche ihr Leid nicht noch vergrößern durch Verweigerung eines kirchlichen Segens bei ihrem erneuten Versuch, eine Familie zu gründen." Erwin S. "Sehr geehrter Herr Papst. Wir haben keine Priester. Pfarrverbände werden konstruiert. Die Pfarrer sind nicht mehr für die Seelsorge da, sondern nur mehr für die Eucharistiefeier. (. . .) Ausländische Priester werden nach Deutschland abgeordnet. Oft kann man sie kaum verstehen (. . .) So werden die Gemeinden kaputt gemacht. Junge Leute gehen kaum in die Kirche, geschweige, dass sie auf die Aussagen der Kirche hören. Von Massenveranstaltungen, bei denen junge Leute ihnen zujubeln, dürfen Sie sich nicht blenden lassen. (. . .) Ich kann Sie nur bitten, die Probleme in der Kirche zu sehen." Angela K. "Herr Papst. Jede Religion, die Männern mehr Rechte beziehungsweise Würde einräumt als Frauen, ist für die weltweiten Menschenrechtsverletzungen gegenüber Frauen mitverantwortlich. Unsere römisch-katholische Kirche gehört leider immer noch dazu." Uschi H. "Lieber Papst Benedikt XVI., mir fehlt es sehr in meiner Kirche, dass ich nicht bei einer Frau beichten kann. Da fehlt mir für Frauen ein Stück Aufgehobensein und Verstandensein. Ich verstehe nicht, warum dies so sein muss." Dorothea G. "Lieber Papst Benedikt XVI., es tut mir weh zusehen zu müssen, wie der pastorale Notstand in unserer Kirche einen spirituellen Notstand und deutlich erkennbaren geistigen Flächenbrand zur Folge hat." Eduard G.
ETH

Zuletzt geändert am 09­.09.2006