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Veröffentlicht am 19­.09.2011

18.9.2011 net-tribune

Kritiker geißeln vor Papstbesuch Missstände und Mitgliederschwund

Berlin - Vor dem Papstbesuch hat die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" davor gewarnt, drängende Missstände in der Kirche auszublenden. Der Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. falle in die "weltweit größte Krise der römisch-katholischen Kirche seit der Reformation", erklärte die Organisation am Sonntag. Gerade die reformbedürftigen Kirchenstrukturen verstellten immer mehr Menschen, die Gott suchen, den Weg in die Kirche.

Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik sei die Zahl der Katholiken so schnell gesunken, monierte das Netzwerk. "Und dass, obwohl dieser Papst aus Deutschland kommt und der Schwerpunkt seines Pontifikats auf Europa liegt". Angesichts der weltweit akuter werdenden pastoralen Probleme könne es sich die Kirche nicht mehr leisten, "sich den längst überfälligen Reformen zu verweigern".

Kurz vor der Ankunft von Benedikt XVI. in Deutschland ruft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, dazu auf, dem Papst unvoreingenommen zuzuhören. "Ich wünsche mir, dass wir dem Papst mit größter Offenheit begegnen und ihm zuhören und nicht gleich wie mit der Nagelfeile herangehen und feststellen, was er alles nicht gesagt hat", sagte Zollitsch der Nachrichtenagentur dapd.

Zuletzt geändert am 19­.09.2011