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Veröffentlicht am 01­.02.2010

1.2.2010 - KNA

Reformgruppen planen «gemeinsame Mahlfeier» beim Kirchentag

München (KNA) Reformgruppen planen eine «ökumenische Mahlfeier» beim 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) im Mai in München. Der Gottesdienst werde «Werkstattcharakter» besitzen und sich deutlich von einer Eucharistie- oder Abendmahlsfeier unterscheiden, erklärte Christian Weisner vom Bundesteam der «Wir sind Kirche»-Bewegung auf Anfrage am Montag in Dachau. Bei der von einem Laien geleiteten Feier würden keine Einsetzungsworte gesprochen und nur Brot, aber kein Wein gereicht. Die Segnung werde zudem im Kirchengang, nicht im Altarraum stattfinden. Die endgültige Zusage von den ÖKT-Veranstaltern stehe aber noch aus.

Laut «Wir sind Kirche» ist die Mahlfeier zeitgleich mit einer orthodoxen Brotsegnungsfeier des Ökumenischen Kirchentags geplant. Diese Überschneidung sei jedoch nicht von den Reformgruppen zu verantworten, erläuterte Weisner. Auch handele es sich nicht um eine «Konkurrenzveranstaltung». Beide Feiern nehmen nicht auf das letzte Abendmahl Jesu Bezug, sondern auf biblisch überlieferte Speisungswunder.

Die Kirchenvolksbewegung «Wir sind Kirche» hofft, dass die Frage nach einer gemeinsamen Mahlfeier in München «eingehend und in aller Offenheit» behandelt wird. Vertröstungen und Geduldsappelle seien «theologisch fragwürdig». Zugleich wurden die wiederholten Warnungen vor gemeinsamen Abendmahls- und Eucharistiefeiern bedauert. Statt die «prophetischen Gottesdienste» außerhalb es offiziellen 1. ÖKT 2003 in Berlin als Schaden für die Ökumene zu bezeichnen, müssten sich die Kirchenleitungen fragen lassen, was sie seither getan hätten, um in der Frage des gemeinsamen Herrenmahls voranzukommen, hieß es.

cri/joh/

Zuletzt geändert am 01­.02.2010