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Veröffentlicht am 25­.01.2009

25.1.2009 - Vereinigung kath. Priester und ihrer Frauen e.V.

25-jähriges Jubiläum

Die Vereinigung kath. Priester und ihrer Frauen e.V. begeht in 2009 ihr 25-jähriges Jubiläum, das im Rahmen der Jahreshauptversammlung (06.-08.02.2009) im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod gefeiert wird.

Im März 1984 wurde die Vereinigung in Bad Nauheim gegründet. Die Motivation zum Zusammenschluss kann man letztendlich zurückdatieren bis in die Tage des II. Vatikanischen Konzils. Im Umfeld dieses wegweisenden Zusammentreffens der Bischöfe war die Hoffnung aufgekommen, dass sich innerhalb der röm.-kath. Kirche auch beim Thema Zölibat Änderungen ergeben würden. Manche20waren sogar überzeugt, der Zölibat würde abgeschafft werden, um so u.a. eine größere Nähe zu den Kirchen der Orthodoxie herzustellen.

Aber letztendlich zerschlugen sich diese Hoffnungen. Die Bischöfe hielten unverändert an den Zölibatsregelungen fest. In der Folge kam es weltweit zu einer ungeahnten Austrittswelle bei den Priestern. Viele verließen ihr Amt, weil sie fest mit Veränderungen beim Thema Zölibat gerechnet hatten. Schätzungen gehen davon aus, dass seit dem II. Vatikanischen Konzil ca. 80.000-100.000 Priester der röm.-kath. Kirche ihr Amt aufgegeben haben oder aufgeben mussten.

In der Folge schlossen sich in vielen Teilen der Welt die betroffenen Priester, ihre Frauen und Kinder in Solidaritätsgruppen und Initiativen zusammen, um sich gegenseitig zu helfen, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und das kritische Gespräch mit den Bischöfen zu suchen. So kam es eben auch in Deutschland 1984 zur Gründung einer bundesweiten Vereinigung, nachdem es bereits einzelne regionale Initiativen gab.

Den Schwerpunkt der Arbeit bilden bis heute die Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema „Zölibat“, Solidarisierung und Meinungsaustausch untereinander und nicht zuletzt auch informelle und materielle Hilfen für Betroffene. Aufgrund des immer drängenderen Problems des Priestermangels in Deutschland ist das Zölibats-Thema in den letzten Jahren stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt. In der deutschen Kirche selbst wird immer heftiger um das Thema gerungen, wenn auch die Bischöfe als Verantwortliche dabei eher in abwehrender Haltung verharren. Bei den sog. „Laien“ sieht das anders aus. Die VkPF ist daher z.B. seit mehreren Jahren offizieller Teilnehmer bei den Deutschen Katholikentagen, was vor 25 Jahren noch undenkbar war. Besonders bei diesen alle zwei Jahre stattfindenden Treffen spüren die Mitglieder der VkPF starken Rückhalt und Ermutigung bei den vielen Kirchenmitgliedern, mit denen sie ins Gespräch kommen, denn das Unverständnis der Menschen in den Gemeinden hinsichtlich der Zölibatsgesetzgebung wächst von Jahr zu Jahr.

Ein Jubiläum ist immer auch Blick nach vorn. Hier macht leider der allg emeine kirchliche Abwärtstrend auch vor der VkPF nicht Halt. Die ca. 150 Mitglieder sind „in die Jahre gekommen“, was zwar dem Idealismus keinen Abbruch tut, aber Auswirkungen hat auf die Handlungsfähigkeit als öffentlich agierender Verein. Wie lange die so wichtige Arbeit für eine erneuerte Pastoral in der Kirche noch getan werden kann, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Die Zusammenarbeit mit anderen kirchlichen Reformgruppen, z.B. der „Initiative vom Zölibat betroffener Frauen“, der IkvU oder „Wir sind Kirche“, wird immer wichtiger werden, um die Kräfte zu bündeln.

Bendorf und Lützelbach, den 25. Januar 2009 Anne Egbert, Öffentlichkeitsarbeit
Egbertam@aol.com
Claus Schiffgen, 1. Vorsitzender
Claus.Schiffgen@t-online.de

Zuletzt geändert am 25­.01.2009