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Veröffentlicht am 15­.01.2008

15.1.2008 - dpa

Lehmann-Rücktritt - «Wir sind Kirche» sieht Wechsel ins Ungewisse

München (dpa) - Nach dem angekündigten Rückzug von Kardinal Karl Lehmann von der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz sieht die Laienbewegung «Wir sind Kirche» die katholische Kirche vor einem «Generationswechsel ins Ungewisse». Die Kirchenvolksbewegung, wie sich «Wir sind Kirche» auch nennt, forderte am Dienstag die gut siebzig deutschen Bischöfe auf, Mitte Februar einen Nachfolger zu wählen, der die ganze Breite des deutschen katholischen Spektrums vertrete.

«Wir sind Kirche» bedauerte Lehmanns Schritt und spekulierte, dass es dafür möglicherweise nicht nur gesundheitliche, sondern auch kirchenpolitische Gründe gebe. «Es bleibt zu vermuten, dass die zunehmenden Divergenzen innerhalb der Bischofskonferenz, vor allem aber die intensiven Auseinandersetzungen mit Rom über die Schwangerschaftskonfliktberatung, über die Ökumene mit den Kirchen der Reformation und über zahlreiche pastorale Fragen über die langen Jahre hin seiner Gesundheit sehr geschadet haben», hieß es in der in München veröffentlichten Erklärung der kirchenkritischen Laienbewegung.

Wenn Lehmann selbst vom notwendigen Generationswechsel spreche, so bedeute dies, «dass jetzt mehr und mehr Männer an die Schaltstellen der kirchlichen Macht gelangen, die anders als der 1939 geborene Lehmann nicht mehr das Zweite Vatikanische Konzil und die Würzburger beziehungsweise Dresdner Synode aktiv miterlebt und mitgestaltet haben oder zumindest von diesen Reformereignissen bleibend geprägt wurden», betonte die kirchliche Reformbewegung.

Zuletzt geändert am 16­.01.2008