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Veröffentlicht am 11­.09.2016

An den "Pilger" im Bistum Speyer

„Sandkastenspiele reichen nicht aus“

Leserbrief zu dem Artikel „Sandkastenspiele reichen nicht aus“ im Pilger vom 11. September 2016, S. 6:

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Artikel etlichen Mitgliedern unserer diözesanen Räte unter die Haut gegangen ist, werden hier doch deren Aktivitäten von der Münsteraner Soziaethikerin Heimbach-Steins als „Sandkastenspiele“ abqualifiziert. Ihre Begründung: Gläubige dürfen dort zwar ihren Rat abgeben, aber dieser ist für den Bischof (und seinen Klerus) völlig unverbindlich.

Wenn man bedenkt, wie viel Kraft und Zeit die Mitglieder der diözesanen Räte oft über Jahre und Jahrzehnte investieren, dann muss der Ausdruck „Sandkastenspiele“ für sie sehr abwertend klingen. Andererseits ist es wirklich so, dass die Arbeit der diözesanen Räte für den Bischof völlig unverbindlich ist.

Nun führt der Priestermangel zwangsläufig dazu, dass die Laien in die kirchliche Arbeit eingebunden werden müssen. Und zwar nicht nur als Ratgeber, sondern auch als Entscheidungsträger. Papst Franziskus wünscht sich deshalb eine synodale Kirche, also eine Kirche, in der das Kirchenvolk an den Beschlüssen der Kirche beteiligt ist, wie das z. B. schon auf der Würzburger Synode der Fall war. Dass das die Kirche verändern wird, liegt auf der Hand.

Die Wir sind Kirche - Bewegung in der Diözese Speyer wird sich mit dieser Zukunftsvision auf ihrer Diözesanversammlung am 29. Oktober in Speyer beschäftigen. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Dr. Rudolf Walter, Frankenthal

Zuletzt geändert am 11­.09.2016