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Veröffentlicht am 07­.07.2010

an Kirchenzeitung/ Bistum Hildesheim

zum Artikel: "Reformer ohne Basis?"

KIZ Nr. 27 vom 4.7.2010

Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn es das Anliegen des Herrn Chefredakteur Waschki war, sich ein Sonderlob bei reform- und dialogverweigernden Bischöfen und Amtsträgern der r.k .Kirche zu verdienen, ist mit seinen abfälligen Bemerkungen über die KirchenVolksBewegung wohl ein Volltreffer geglückt.

In einer Phase, in der nicht nur ZdK-Verantwortliche, angeführt von Herrn Glück, sondern auch weitsichtig denkende Theologen wie z. B. Herr Professor Zulehner auf die große Zukunftschance der Kirche durch eine stärkere Mitbeteiligung der Laien verweisen, halte ich es für besonders unpassend, das « Wir sind Kirche »-Engagement in so rigoros pauschaler Weise zu diskreditieren.

Stellen die knapp zwei Millionen UnterzeichnerInnen des Kirchenvolksbegehrens Nicht ausreichend Legitimation dar? Wird nicht das gut funktionierende Netzwerk sowie die außerordentlich effiziente Öffentlichkeitsarbeit von vielen neutralen Beobachtern zurecht gewürdigt ? Ist nicht beispielsweise allein an der beeindruckenden Resonanz während der Kirchentage erkennbar, wie sehr « Wir sind Kirche » den Nerv des Kirchenvolkes trifft ?

Handeln nicht andererseits allzuviele Oberhirten mit ihrer starren und unversöhn- lichen Haltung z. B. beim Pflichtzölibat sowie der Weigerung, über die Zulassung der Frauen zu den Weiheämtern auch nur zu diskutieren, der Frohen Botschaft Jesu Chri Christi zuwider ?

Ein gut informierter Journalist sollte auch wissen, dass « Wir sind Kirche »-Aktive in zahlreichen kirchlichen Gremien, Verbänden, Gruppierungen und Gemeinschaften mitarbeiten, sodass ich eine besondere Art von Abwertung dahinter vermute, wenn dieses Engagement auf Demonstrationen und Provokationen reduziert dargestellt wird.

Für die Bewältigung der erkennbar großen Vertrauenskrise der Kirche bedarf es des Gebetes und Mitwirkens aller Gläubigen. Reformkräfte dabei zu unterstützen, damit beispielsweise in gemeinsamer Anstrengung die Austrittswelle gestoppt werden kann, könnte doch eine reizvolle Aufgabe für den Chefredakteur der norddeutschen Bistumsblätter sein.

Freundliche Grüße

Peter Sutor, Sprecher der KirchenVolksBewegung im Bistum Hildesheim

Zuletzt geändert am 07­.07.2010