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Veröffentlicht am 29­.04.2011

29.4.2011 - KNA

Mertes: Keine Scheu vor Kritik an Institution Kirche

Berlin (KNA) Der Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, Klaus Mertes, hat die katholische Kirche zu mehr Kritikfähigkeit aufgerufen. Wo Kritik an der Institution und ihren Strukturen als «Majestätsbeleidigung» gelte, sinke das intellektuelle Niveau des innerkirchlichen Diskurses, sagte der Jesuit in einem Interview der «Katholischen Sonntagszeitung für das Erzbistum Berlin».

Wenn ein Bischof einem Katholiken, der sich für die Abschaffung des Pflichtzölibats ausspreche, unterstelle, er beleidige Christus und sei nicht mehr «richtig katholisch», dann schäme er sich für diesen Bischof, so Mertes weiter. «Wir haben leider zu viele Menschen in Führungspositionen, die nicht merken, welchen Schaden sie anrichten mit dem, was sie sagen.»

Im Januar 2010 hatte Mertes Fälle von Missbrauch und Misshandlung in den 1970er und 1980er Jahren am Canisius-Kolleg öffentlich bekanntgemacht. Dies führte zur Aufdeckung weiterer Taten auch an Schulen kirchlicher und nichtkirchlicher Träger und löste eine bundesweite Missbrauchsdebatte aus. Der Jesuitenpater wechselt zum kommenden Schuljahr als Kollegsdirektor an das Jesuitengymnasium Sankt Blasien im Schwarzwald.

Zuletzt geändert am 03­.05.2011