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Veröffentlicht am 11­.01.2008

11.1.2008 - tirol.ORF.at

Weihbischof Helmut Krätzl will Kirchenreform

Bei einem Vortrag im Innsbrucker Haus der Begegnung hat sich der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl am Donnerstag (10.1.2008) für eine weitreichende Kirchenreform ausgesprochen. Es sei höchste Zeit, um auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren.

Kirche läuft Gefahr an Bedeutung zu verlieren Nach jüngst veröffentlichen Studien hat die katholische Kirche in der Bevölkerung weiter an Rückhalt verloren, allein in der Diözese Innsbruck sind im Vorjahr wieder über 2300 Personen aus der Kirche ausgetreten.

Dieser Entwicklung müsse man endlich mutig entgegenwirken und umfassende Reformen einleiten, so Weihbischof Helmut Krätzl bei einem Vortrag in Innsbruck.

"Die Kirche hat allzulang das sechste Gebot gleichsam als das erste behandelt und die religiösen Übungen als besonders schwer verpflichtend angesehen. Meine Hauptsorge ist, dass die Kirche in Gefahr ist, aus Ängstlichkeit vor Neuerungen, an Bedeutung zu verlieren. Der Grund ist, dass die Kirche ihre neue Position in der säkularen Gesellschaft noch nicht gefunden hat."

Die Kirche werde in vielen Bereichen nicht mehr wahr und was noch schlimmer ist, nicht mehr ernst genommen. Es sei daher ein Gebot der Stunde sich zu öffnen und neu auf die Menschen zuzugehen.

Fragen des Zölibats, der Ökumene oder der Zulassung von Geschiedenen und Wiederverheirateten zu den Sakramenten seien grundsätzlich lösbar, man müsse er die heißen Eisen endlich entschieden anpacken, so Krätzl.

Zuletzt geändert am 20­.01.2008