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Veröffentlicht am 20­.01.2016

20.1.2016 - Eichstätter Kurier

Oberstes Laiengremium ohne Mitbestimmung

Leserbrief zu „Ohne Identität keine Integration“ EK 18.01.2016

Schöne Worte fielen auch dieses Jahr wieder beim Neujahrsempfang des Eichstätter Diözesanrats. Da war z.B. die Rede von: „Ohne Identität keine Integration“, „Rückbesinnung auf eigene Wurzeln“, „Zeit des Umbruchs“, „Aufeinander hören“, „Wandel in der Gesellschaft“, „Es brauche eine neue 'christliche Dynamik der Zivilcourage'“. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kirchen trafen sich und bestärkten einander.

Wie sieht die Realität in der römisch-katholischen Kirche aus? Ist ein Umbruch in der Kirche nicht nötig? Wird aufeinander gehört? Warum können sich immer weniger Gläubige mit der Kirche identifizieren und ziehen sich von ihr zurück, vor allem auch aus den Laiengremien?

Der Diözesanrat ist das oberste Laiengremium, das zwar offiziell zu Neujahrsempfängen einladen darf, aber in der Diözesanleitung nichts mitzubestimmen oder mitzuberaten hat. Die Laien im Zentralkomitee der Katholiken, des Landeskomitees, des Diözesanrats, Dekanats- oder Pfarrgemeinderats sollen nach „außen“ Entscheidungen vertreten, die ausschließlich Kleriker als Päpste, Bischöfe, Dekane oder Pfarrer treffen. Das führt nicht nur zum verstärkten Auszug aus der Kirche, sondern auch zum Rückzug qualifizierter und kritikfähiger „Laien“ aus den Gremien, wie dem Diözesanrat. Bisher ist von der Bistumsleitung in Eichstätt von innerkirchlicher Reformnotwendigkeit, vor allem auch angesichts eines katastrophalen Priestermangels, nichts zu hören.

Walter Hürter
Sprecher „Wir sind Kirche“-Eichstätt

Zuletzt geändert am 21­.01.2016