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Veröffentlicht am 13­.10.2008

13.10.2008 an die Süddeutsche Zeitung

zu: „Brutale“ Reform der Pfarreien-Landschaft, 13.10.08

Als Katholik, der sich noch immer begeistert an die vom 2. Vatikanum ausgelöste Aufbruchstimmung in der Kirche erinnern kann, nehme ich traurigen Herzens die jetzt vorherrschende Abbruchstimmung zur Kenntnis. Kardinal Döpfner, der ja maßgeblichen Anteil an den bemerkenswerten Reformschritten hatte, dreht sich möglicherweise im Grabe um.

Mag sein, dass es zur brutalen Reform der Pfarreien-Landschaft, man könnte auch „Planierraupenaktion“ formulieren, keine Alternative mehr gibt.

Aber ist es nicht auffällig, dass sich die Kirchenleitung immer nur zu reformverpackten Zumutungen für die Gläubigen genötigt sieht?

Papst und Bischöfe selbst indes zeigen sich gegenüber Reformanliegen weiterhin stur, unbeweglich und noch nicht einmal dialogbereit.

So bleibt es beim – mehr Elend als Nutzen bringenden – Zwangszölibat, bei der ungerechten und nicht biblisch begründbaren Ausgrenzung der Frauen von den Weiheämtern, dem (amtskirchlich!) unbarmherzigen Umgang mit Wiederverheiratet Geschiedenen, bei der (amtskirchlich!) strikten Ablehnung des gemeinsamen Abend- mahles usw. Auf diese Weise werden die Reformimpulse von Papst Johannes XXIII. und den Konzilsvätern mit Füßen getreten.

Und dann gibt es bei den Verantwortlichen ungläubiges Staunen, wenn die Gläubigen mit den Füßen abstimmen und dieser „unheiligen Trauerveranstaltung“ fern bleiben.

Freundliche Grüße
Peter Sutor, Hannover

Zuletzt geändert am 13­.11.2008