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Veröffentlicht am 14­.06.2008

14.6.2008 an die Süddeutsche Zeitung

Leserbrief zu "Gregor Maria Hanke Bischof ....." SZ 14.6.08, S.4

Ein Bischof verliert seine Glaubwürdigkeit!

Als am 30. Januar 2008 die Pressestelle des Bischofs berichtete, dass Prof. Dr. Ulrich Hemel zum Präsidenten der Katholischen Universität Eichstätt gewählt worden ist, war auch zu lesen: "Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB als Magnus Cancellarius und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Katholische Universität Eichstätt, begrüßt, dass die Wahl erfolgreich verlaufen ist. Er wünscht dem Gewählten Gottes Segen. Bis zu einer offiziellen Ernennung durch den Bischof als dem Vorsitzenden des Stiftungsrates wird noch etwas Zeit verstreichen, da das Nihil obstat der römischen Kongregation für das Katholische Bildungswesen einzuholen ist."

Wenn der Bischof, über drei Monate danach, eine ganz andere Meinung vertritt, dass er zu spät informiert wurde, dass die von ihm akzeptierte, noch kein Jahr alte Grundordnung der Universität geändert werden müsse und dass der Kandidat ihn nicht überzeugt habe, dann zeigt sich, dass nicht er, sondern Rom in dieser Sache entscheidet. Im Klartext heißt das: Er ist offensichtlich eine Marionette des Papstes. Sein bisher sehr glaubwürdiges Verhalten ist dadurch schwer erschüttert, der Ruf des gewählten Kandidaten, des Berufungsgremiums und der Katholischen Universität beschädigt.

Offensichtlich hatte Bischof Hanke nicht geahnt, dass nicht die persönliche und fachliche Eignung von Prof. Hemel ausschlaggebend ist, sondern die reaktionäre Macht der päpstlichen Kurie. Es muss befürchtet werden, dass der beängstigende Einfluss der Geheimorganisation des "Opus Dei" im Vatikan dafür sorgt, dass von Rom ein "Opus Dei"-Mann oder dem "Opus-Dei" nahestehender Mann auf den Stuhl des Universitätspräsidenten in Eichstätt gesetzt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Hürter
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Zuletzt geändert am 14­.06.2008