9.3.2008 - DOM (Paderborn)
„Schiefgelaufen“
Nichts spricht gegen den Zölibat, vieles spricht dafür. Dagegen spricht allerdings, dass eine zwingende Verbindung zwischen Priestertum und Zölibat hergestellt wird.
Einige Fakten:
Petrus war verheiratet, im ersten Jahrtausend gab es verheiratete Priester, evangelische Pfarrer, die konvertiert sind, werden von der Zölibatspflicht entbunden, in den letzten 40 Jahren haben nach Angabe von Radio Vatikan 70000 Priester ihr Amt aufgegeben (11000 sind zurückgekehrt).
Wenn Erzbischof Marx erklärt, es gäbe keinen Zwangszölibat, hat er in der Wortwahl recht. Das CIC spricht im Canon 277 davon, dass die Kleriker (aus vorher angegebenen Gründen) zum Zölibat verpflichtet sind. Von der Zölibatsverpflichtung wird auch an anderen Stellen gesprochen. ( u.a. im C. 291 und im C. 1037).
Wir beten in unserer Kirche zu Gott um Priesterberufungen. Ich kenne mehrere Männer, die sich nach reiflicher Prüfung zum Priester berufen fühlten, es aber nicht werden konnten, weil ihnen die Berufung zum Zölibat fehlte. Ob sich jemand berufen fühlt, kann nur der Berufene beurteilen. Wenn Erzbischof Marx erklärt: „Wir wählen die Priester aus denen aus, die sich dieser Lebensform öffnen“, nehmen die Bischöfe Menschen die Möglichkeit, ihrer Berufung nachzukommen.
Konrad Happe, Paderborn
Zuletzt geändert am 14.03.2008