Es ist kein Wunder für ihn als einen der wenigen Reformgegner unter den deutschen Bischöfen. Es gehe um einen geistlichen Prozess, der Erneuerung und Verwandlung herbeiführe. Es brauche dafür Geduld und Demut, nicht Apathie, Bitterkeit oder Kritiksucht. Es gehe nicht um bloße Veränderung von Strukturen. Bischof Hanke ist besorgt "angesichts des ultimativ klingenden Tonfalls, den manche Stimmen vernehmen lassen".
Vielleicht hat der Bischof damit auch die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" gemeint, deren Diözesangruppe er bis heute einen Dialog über die vor knapp 25 Jahren geforderten Reformforderungen (Aufbau einer geschwisterlichen Kirche, volle Gleichberechtigung der Frauen in allen kirchlichen Ämtern, keine Bindung des Priesteramtes an den Zölibat, positive Bewertung der Sexualität und Anerkennung der verantworteten Gewissensentscheidung, Frohbotschaft statt Drohbotschaft) verweigert.

Diese Themen bilden auch den Schwerpunkt beim Synodalen Weg. Sie betreffen sowohl einen geistlichen Prozess als auch erhebliche Veränderungen der jetzigen Strukturen und des Kirchenrechts. Wie will Bischof Hanke diesen Weg der Erneuerung und Verwandlung gehen?
Die "Wir sind Kirche"-Diözesangruppe Eichstätt ist befremdet über die Teilnahme des früheren Augsburger Bischofs Walter Mixa in der ersten Reihe beim Neujahrsempfang. Er musste aus persönlichen Gründen sein Bischofsamt aufgeben. 2003 hatte er rücksichtslos Pfarrer Bernhard Kroll beim 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin wegen seiner Mitwirkung an einem evangelischen Gottesdienst bestraft, als er noch Bischof von Eichstätt war. Wie stark fördert Bischof Hanke die Ökumene?

Walter Hürter
Sprecher der "Wir sind Kirche"- Diözesangruppe Eichstätt

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