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Veröffentlicht am 02­.04.2010

Ostern 2010

Osterbotschaft ist Frauenbotschaft: Hätten die Frauen geschwiegen, gäbe es kein Christentum. Ausschluss der Frauen aus Leitungsämtern mitverantwortlich für sexuelle Gewalt.

Pressemitteilung München, 2. April 2010

„Um der Glaubwürdigkeit willen fordern wir Papst und Klerus auf, endlich aus der in diesen Tagen gefeierten Osterliturgie Konsequenzen zu ziehen und die bislang geschlossene römische Männerkirche aufzubrechen“, erklärt Angelika Fromm von der Aktion Lila Stola der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche. Die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi, die wir in diesen Tagen feiern, ist auf das Heil des Menschen ausgerichtet und verpflichtet das Kirchenvolk zur ständigen Erneuerung.

Frauen waren die ersten Zeuginnen der Auferstehung. Am ersten Tag der Woche kamen Maria von Magdala und andere Frauen zum Grab des Gekreuzigten, fanden es leer und ein „Engel“ gab ihnen den Auftrag, die Auferstehung Jesu den Jüngerinnen und Jüngern zu verkündigen. Daher ist Osterbotschaft Frauenbotschaft. Hätten die Frauen geschwiegen, gäbe es kein Christentum.

Die frühe Kirche anerkannte Maria von Magdala als Apostolin, kannte weiter Apostolinnen und ordinierte Frauen zu Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen. Ergebnisse der kritischen Bibelwissenschaft, die ein Verbot weiblicher Priester nicht aus der Heiligen Schrift herauslesen können, sind heute Allgemeingut, nur nicht in der römisch-katholischen Kirche.

Die Gläubigen der römisch-katholischen Kirche weltweit wünschen sich mit großer Mehrheit schon längst Frauen als Seelsorgerinnen (http://www.wir-sind-kirche.de/files/17_Greely-Zahlen.pdf). In unserer auf dem Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau basierenden Gesellschaft ist es unverständlich, dass eine Kirche sich diesem Grundrecht im Kirchengesetz verschließen kann. Wer keine Angst vor Frauen hat, Partnerschaft und eine menschenfreundliche Sexualität lebt, bietet weniger Schutzraum für Männer mit krankhaften sexuellen Neigungen.

Angesichts der tiefen Krise in der römisch-katholischen Kirche und der derzeitigen Diskussion über die Ursachen sexueller Gewalt drängt sich die Frage nach der Rolle der Frauen in der Kirche auf. Im Osservatore Romano vom 11. März 2010 stellte die Professorin Lucetta Scaraffia diesen Zusammenhang her, indem sie den Ausschluss der Frauen aus Leitungsämtern mitverantwortlich macht für die sexuelle Gewalt und die männliche Verschwiegenheit (Newsletter Radio Vatikan: http://www.oecumene.radiovaticana.org/TED/Articolo.asp?c=363327).


Kontakt:
Angelika Fromm, Tel. 06131-222486, mobil: 0177-9224542
mariafromm@googlemail.com
Annegret Laakmann, Tel. 02364-5588, mobil: 0175-9509814
laakmann@wir-sind-kirche.de

Hintergund:
Die Aktion Lila Stola ist eine Themengruppe der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche und setzt sich für die Forderung nach Gleichberechtigung der Frau in der rk Kirche ein. Auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010 in München ist sie mit dem Thema „Geh und verkündige- Nachfragen an den Platz von Frauen in der Kirche“ auch vertreten.

Zuletzt geändert am 02­.04.2010