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Veröffentlicht am 30­.03.2008

23. Bundesversammlung - Bericht

Brief an Papst zum Zölibat – Bischöfe zu weiteren Lernprozessen in der Sexualmoral ermutigt

Pressemitteilung Bielefeld/ Paderborn/ München, 30. März 2008

Mit einem Brief an Papst Benedikt appelliert die 23. Bundesversammlung der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, den Pflichtzölibat aufzuheben und damit allen Gemeinden die sonntägliche Eucharistiefeier zu ermöglichen, die ihnen nach dem Kirchenrecht Can. 213 CIC zusteht. Damit unterstützt die katholische Reformbewegung die jetzt immer zahlreicher werdenden internationalen Initiativen („Kirche und Amt“ der niederländischen Dominikaner, Beschluss der brasilianischen Priesterkonferenz vom Februar 2008 etc.), die sich für eine Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt und auch für die Frauenordination einsetzen – zwei der fünf Forderungen des KirchenVolksBegehrens aus dem Jahr 1995.

Die sehr gut besuchte Bundesversammlung, an der mehr als 100 Delegierte und Gäste teilnahmen, stand unter dem Thema „Sexualität in christlicher Verantwortung - Wie schön, wie wohltuend bist du, Liebe voller Lust (Hoheslied 7,7 )“. In ihrem Einführungsreferat gab Prof`in Dr. Agnes Wuckelt, Dekanin des Fachbereichs Theologie an der Kath. Fachhochschule Nordrhein-Westfalen/Abteilung Paderborn, einen fundierten Überblick über die spannungsreiche Beziehung von Sexualität und Religion. (Eine schriftliche Dokumentation des Einführungsreferats von Prof’in Wuckelt ist geplant.)

Dabei betonte sie, dass es in der römisch-katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durchaus Lernprozesse und Bewegung in kirchenamtlichen Dokumenten gegeben habe. Daran sollten die Bischöfe immer wieder erinnert und ermutigt werden, auf diesem Weg begleitender, nicht verurteilender Pastoral weiterzugehen. Letztendlich gehe es um eine verantwortete Gewissensentscheidung im Spannungsfeld vorgegebener Regeln und individueller Gestaltung der Sexualität als „Geschenk Gottes“. In Arbeitsgruppen wurden Grundlagen für ein künftiges Positionspapier der KirchenVolksBewegung erarbeitet.

Am Freitagabend gab Hans-Georg Hunstig, Vorsitzender des neugebildeten Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, einen Überblick über die Laienarbeit im Erzbistum, nachdem Dr. Manfred Dümmer von der Aktionsgruppe Bielefeld und Berthold Zeppenfeld über die Aktivitäten von Wir sind Kirche im Erzbistum berichtet hatten.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorbereitung des Katholikentags Ende Mai 2008 in Osnabrück, an dem sich die KirchenVolksBewegung mit zwei Veranstaltungen, einem Gottesdienst mit erinnernder Mahlfeier und einem großen Zelt auf der Kirchenmeile beteiligen wird).

Der Samstag wurde eingerahmt von einem Morgenimpuls der Theologin Luise Metzler („Bibel in gerechter Sprache“) zur Schöpfungsgeschichte und einem abendlichen Vortrag der Kapitularin Johanna Pointke in der Süsterkirche über die Bedeutung der mittelalterlichen Frauenstifte für die Christianisierung.

Am Sonntagmorgen referiert Dr. Eugen Drewermann im Vortragssaal des Jugendgästehauses Bielefeld zum Thema „Jesus von Nazareth - Befreiung zum Frieden“.

Ein Mahngottesdienst am Sonntag um 12 Uhr auf dem Marktplatz am Dom in Paderborn anlässlich des „Weltgebetstages für Frauenordination“ bildet den Abschluss der Frühjahrs-Bundesversammlung.

Die nächste Bundesversammlung mit P. Wolfgang Seibel SJ, München, als Hauptreferent wird vom 7. bis 9. November 2008 in Würzburg stattfinden.


Kontakt:

Christian Weisner (Bundesteam), Tel. 08131-260250 oder 0172-5184082
presse@wir-sind-kirche.de

Sigrid Grabmeier (Bundesteam), Tel. 0991-2979585 oder 0170 8626290
grabmeier@wir-sind-kirche.de

Dr. Manfred Dümmer (Aktionskreis Bielefeld), Tel. 0521-325385 pr., 0521-51-6576 d.
manfred.duemmer@onlinehome.de

Maleen Hinse (Aktionskreis Bielefeld), Tel. 0521-872562
mp.hinse@freenet.de


Zuletzt geändert am 23­.04.2008