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3. Etappe der Ökumenischen Pilger-Rad-Tour: Berlin - Naumburg/Saale

  • 8. Mai 2010 Nürnberg - Heroldsberg - Nürnberg
    Zusammentreffen mit den Pilgern der Gruppe "Ökumene rollt"

  • 9. Mai 2010 Nürnberg bis Beilngries

  • 10. Mai 2010 Beilngries bis Abensberg

  • 11. Mai 2010 Abensberg bis Freising

  • 12. Mai 2010 Freising bis München


> ungefähre Route der 3. Etappe mit Google-Maps


8. Mai 2010
Ankommen in Nürnberg

Nürnberg, noch in guter Erinnerung vom September 2009, war der Start für die dritte Etappe auf dem Weg nach München zum 2. Ökumenischen Kirchentag.
Um 14.00 Uhr versammelten sich die RadpilgerInnen, die aus allen Himmelsrichtungen nach Nürnberg gekommen waren, am Bahnhof. Einer herzlichen Begrüßung folgte das Einladen der Radtaschen in das Begleitfahrzeug, betreut von Annegret und Heiner.
Die Gruppe machte sich auf nach Heroldsberg, etwas nördlich von Nürnberg, um einem Treffen mit "Ökumene rollt" nachzukommen. "Ökumene rollt", eine Pilgerradgruppe von ca. 130 Personen, organisiert durch Herrn Tekaath vom Ökumenischen Domgymnasium in Magdeburg, war von Berlin aus unterwegs. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister des Ortes begann nun das große Einrollen nach Nürnberg, unter Polizeischutz.



Ein fantastisches Bild von ca. 160 Radpilgernden auf dem Weg, Erinnerungen, die so schnell nicht vergessen sind!
In Nürnberg angekommen, wurde die große Gruppe im Ehrensaal des Rathauses vom stellvertretenden Bürgermeister empfangen. Die Einladung zu Getränken, Suppe und Brezen wurde dankbar von den Pilgernden angenommen. Der Chor des Domgymnasiums Magdeburg sang sich in die Herzen der Menschen, er gestaltete auch die Andacht um 20.00 Uhr in der Nürnberger St. Lorenz-Kirche, an der wir alle teilhatten.
Die Gruppen trennten sich, wir fuhren in das Hotel Tassilo. Dort war nach dem sehr frühen Aufstehen eine wohltuende Nachtruhe angesagt.
Gefahrene km: 42

9. Mai 2010
Nürnberg - Beilngries

Getrennt von "Ökumene rollt" fuhren wir (33 Männer und Frauen) in drei Gruppen am Main-Donau-Kanal entlang zur Schleuse Eckersmühlen, kurz vor Hilpoltstein.



Dort wurde bei wohltuendem Sonnenschein auf der grünen Wiese Mittagsrast gehalten. Es kam zu einem überraschenden Kontakt mit dem Leiter einer Radpilgergruppe aus dem Vogelsbergkreis. Es wurde ein Treffen zu einer Meditation am folgenden Morgen verabredet. Um 13.15 Uhr wurden die Räder wieder gesattelt, um in Richtung Beilngries weiterzufahren.
Ein starkes Gewitter überraschte die Pilgernden, Brücken gaben Schutz. Immer dem Kanal entlang, machte eine Gruppe in Berching eine Kaffeepause, der Treffpunkt der ganzen Gruppe war der Marktplatz in Beilngries, wo Kaffee, Kuchen und Eis Erholung brachten.
Das war nötig, denn der weitere Weg war wirklich ein Pilgerweg. Eine lang ansteigende Strecke, hinauf auf den Paulusberg, erforderte schieben, schieben, schieben. Nur ein paar gute Beine schafften es mit dem Rad hoch zum Hotel Altmühlberg zu fahren. Einige aus der Gruppe waren, wie sie sagten: Platt! Gegen 18.00 Uhr angekommen, erholten sich alle bei gutem Essen. Eine Reflexion des Tages schloss sich an.
Gefahrene und geschobene km: 80

10. Mai 2010
Beilngries - Abensberg

Steil hinunter ging es am Morgen zur Kirche St. Vitus, unter dem Schutz eines nachfolgenden Autos wegen des Gefälles.



Dort war die Zusammenkunft mit der Gruppe aus dem Vogelsbergkreis geplant. Die Gruppe ließ auf sich warten, doch dann kam es doch zur Begrüßung und Vorstellung, zu kurzem gemeinsamen Beten und Singen. Wir hatten nun etwas Zeitdruck, wollten wir doch nach Kelheim, um durch den Donaudurchbruch mit dem Schiff zu fahren. Zuvor gab es eine kleine Pause in Riedenburg, danach in Essing an einer alten Holzbrücke über die Altmühl. Wir befuhren den Radweg Altmühl-Main-Donau-Kanal.
Seit Beilngries regnete es ununterbrochen, gute Regenbekleidung schützte uns vor Erkältungen. Nach 40 km Regentour kamen wir in Kelheim an, die drei Gruppen trafen sich an der Anlegestelle zum Donauschiff Richtung Weltenburg. Carola überraschte alle mit einem Riesenmarmorkuchen!!
Um 14.50 Uhr bestiegen wir alle das Schiff, wir bestaunten riesige Felsgesteine an den Ufern der Donau.



Nach 40 Minuten wieder an Land pausierten wir am Kloster Weltenburg, sahen uns Hof und Kirche an.
Weiter ging's auf dem Weg nach Abensberg, wo die Gruppen verschiedene Quartiere bezogen, in Abensberg und Gaden. In Gaden gab es am Abend großzügig vorbereitete Speisen, z.B. Pizzen mit 40 cm Durchmesser! Die Abensberger Gruppe radelte im Dunkeln zurück, um 22.30 Uhr - Nachtruhe.
Gefahrene km: 66 (mit Hin-und Rückfahrt Gaden - Abensberg)

11. Mai 2010
Abensberg - Freising

Heute sollten die Pilgernden mit einem sonnigen Tag belohnt werden, aber Jacken und lange Hosen waren trotzdem angesagt. Durch Wiesen und Felder, jetzt für eine lange Zeit auf dem Abens-Radweg fuhren die Gruppen aus dem schönen Städtchen Abensberg mit dem Hundertwasser-Turm



nach Biburg zur ehemaligen Klosterkirche Maria Immaculata.
Mit einem Konzilstext aus Gaudium et spes und Liedern wurde der Morgenimpuls auf dem Platz vor der Kirche gehalten.
Nach dieser Stärkung radelten wir weiter nach Freising durch die Hallertau. Es war nicht so einfach, mehrere Anstiege und rasante Abfahrten wechselten sich ab. Vorsicht war geboten! In Freising erwartete uns das Pallottiner-Kloster. Ein reichhaltiges Abendessen tat den Pilgernden gut. Um 19.30 Uhr wurde der vergangene Tag besprochen.
Obwohl alle sicher geschafft waren von Anstiegen und Abfahrten, brachten wir noch tausende Sicherheitsnadeln an die Bändchen "Gemeinsame Mahlfeier" an, die ersten von 12.000, die wir auf dem Kirchentag in München an die Menschen verschenken wollten.
Unsere Radgruppen waren gut ökumenisch und sogar international unterwegs: Aus der Gemeinde der Baptisten, aus der Brüdergemeine, aus der freien evgl. Gemeinde, aus Kirchenfernen, evangelischen und katholischen Menschen. In Kehlheim war Christian aus Wien zu uns gestoßen. Wir freuten uns über die Bereitschaft der Menschen, mit uns Reformorientierten unterwegs zu sein.
Ende des Tages: 22.30 Uhr, gefahrene km: 70

12. Mai 2010
Freising - München

Der Isar-Radweg begleitete uns gestern schon ein Stück, heute wird er uns bis München tragen. Richtung Ismaning war angesagt. Dort war ein Treffen mit "Ökumene rollt" und anderen Pilger-Radgruppen vorgesehen. Auf dem Platz vor der Kirche versammelten sich die Pilgernden, Bayrisches Fernsehen und Rundfunk baten um Interviews. Eine Meditation, gehalten von Mitgliedern der Gemeinde St. Johann Baptist, war eine Stärkung für alle. Unter Glockengeläut (es ging unter die Haut) verabschiedete Ismaning die ca. 300 Pilgernden auf dem Weg nach München, noch ca. 10 km.
Vor der Kirche St. Paul wurden die Menschen schon vom Chor des Magdeburger Gymnasiums empfangen, der Segen wurde von einem Geistlichen über alle ausgesprochen mit dem sich anschließenden Lied "Da berühren sich Himmel und Erde". Als unsere Gruppen das Gepäck aus dem Begleitfahrzeug aufgenommen hatten, (Annegret und Heiner waren schon im Messegelände mit dem Aufbau des Standes für Wir sind Kirche beschäftigt gewesen), radelten alle Gruppen wieder unter Glockengeläut gegen 16.30 Uhr auf die Theresienwiese. Dort fand am Abend der Eröffnungsgottesdienst für den 2. Ökumenischen Kirchentag statt. Ehrenrunden und Beifall der dort schon anwesenden Menschen erfreute die vielen Radpilgernden. Sie alle trugen eine Hoffnung nach München, jede und jeder für sich. Der Eröffnungsgottesdienst auf der Theresienwiese war ein tiefgehender Abschluss einer Pilgerreise von Berlin 2003 nach München 2010.



Gefahrene km: 42, gesamt gefahrene km: 300, Schifffahrt Kelheim-Weltenburg 40 Minuten.

Der Dank aller Radpilgernden der Bewegung Wir sind Kirche gilt Annegret und Heiner Laakmann Dietgard und Dirk Heine Ursula und Manfred Dümmer Annette und Wilhelm Sprenger Christian Weisner und Renate Holmes

Unsere Hoffnung, getragen von der Gethsemane-Kirche vom 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 zum 2. Ökumenischen Kirchentag nach München 2010 für eine gemeinsame Mahlfeier in versöhnter Verschiedenheit wurde nicht erfüllt. Doch die kommenden Tage in München zeigten in Begegnungen und vielen Gesprächen auf, wie weit die Menschen schon an der Basis ökumenisch Kirche leben und erleben. Im AK Ökumene der Reformgruppen vorbereitete Gottesdienst "Gebt Ihr ihnen zu essen" in der auf den letzten Platz gefüllten Kirche St. Maximilian wurde die Sehnsucht nach einer gemeinsamen Mahlfeier deutlich, ebenfalls in der von uns vorbereiteten Menschenkette von der Frauenkirche bis zum Sendlinger Tor mit 2.500 Menschen.

Es liegt an uns, diese Hoffnung auch vor Ort in die Tat umzusetzen, es liegt an uns, zu verändern. Kirchenleitungen verharren in Starre, verwalten das Vorhandene.
Das Wunder der Brotvermehrung ruft uns auf, Kirche zu sein, die berufen ist, zu danken, das Brot zu brechen, zu teilen und weiterzugeben.

Jesus ist Beispiel genug.
Henny Toepfer, Mai 2010


Die dritte Etappe der Pilger-Rad-Tour aus der Sicht eines Fahrrades

1. Tag - 08. Mai, Dillenburg - Nürnberg
Es ist nebelig und trüb, mit gerade einmal 5 Grad über dem Gefrierpunkt, beginnt die Pilgerfahrt, fröstelnd sitzen die Pilgerinnen im Zug, der sie über Stuttgart nach Nürnberg bringt.
Die Fahrräder hängen gut gesichert, von einem sehr netten Bahnbeamten in einem für sie eingerichteten Bereich, abwartend und neugierig auf die Erlebnisse, die vor ihnen liegen.



Die nächsten Tage werden Tage der Begegnung zwischen den Menschen sein, die sich in der Hoffnung auf ein gemeinsames Abendmahl auf den Weg nach München machen. Ökumene zwischen allen Christen wird spürbar werden.
Aus dem Zug schauend erfreuen die Maifarben, das satte Grün der Wiesen, das weiche abfallende Gelb der Rapsfelder übertönen das Braun der Felder, die auf ein Einsäen warten.
Bäume am Feldrain wachsend, heben sich von den Flächen malerisch ab.
Es ist ein Bild, wie mit feinen Pinseln gemalt.
Das Umsteigen in Stuttgart mit den Fahrrädern und dem Gepäck braucht Geduld und Zeit. Weitere Menschen, die pilgernd unterwegs sind, steigen zu. Sitzend, zwischen den Fahrrädern, sprechen die fahrenden Menschen über die verschiedensten Themen und den Geschehnissen in der Kirche.

Leise rollt der Zug dem Ziel entgegen.
Holzstapel sauber aufgetürmt.
Obstbäume in voller Blüte.
Wolken türmen sich über die Landschaft.
Blumenwiesen, wie eingesät.
Natur begleitet die Menschen auf ihrer Pilgertour.

In Nürnberg angekommen, freut sich die Gruppe einander wiederzusehen.
Erleichtert vom Gepäck geht es zunächst nach Heroldsberg, um dort eine große Gruppe Menschen aus Magdeburg zu treffen. Es sind die Schülerinnen und Schüler des Ökumenischen Domgymnasiums, die sich mit Lehrerinnen, Lehrern und Eltern unter dem Motto "Ökumene rollt" auf den Weg nach München machen. Die Begegnung mit vielen jungen Menschen macht deutlich, dass sich auch die Jugend ernsthaft mit Fragen der Kirche beschäftigt und ihren Beitrag zum ÖKT leistet. In Zusammenarbeit mit "Misereor" und "Brot für die Welt" rollen sie seit dem 02. Mai für die ganze bewohnte Erde, sie wollen mit ihrer Aktion den Blick für "Eine Welt" weiten.
Im Schutz der Polizei rollen die Räder nach Nürnberg. Dort angekommen erhält die Radpilgergruppe, mittlerweile sind es etwa 250 Menschen mit ihren Fahrrädern, einen großartigen Empfang des Bürgermeisters im Ehrensaal des Rathauses.
Die Begeisterung unter der Bevölkerung ist riesig. Die Fahrräder stehen gut gesichert vor dem historischen Gebäude der Stadt und lauschen den Gesängen des Jugenddomchors aus Magdeburg. Das Lied "Ökumene rollt - alle gemeinsam - wie ihr es wollt" dringt nach draußen.
Gestärkt wird der Weg zur Kirche St. Lorenz zu Fuß zurückgelegt. In der Andacht bringt sich der junge Chor ein mit: "Alleluja, Du bist der Weg".
Es ist spät, als sich die Gruppe Wir sind Kirche mit ihren Rädern auf den Weg zu ihrem Hotel, 5 km entfernt, machen. Die Fahrräder fahren sicher durch den Abend, sie verbringen die Nacht in der Tiefgarage des Hotels. Die erste Nacht auf dem gemeinsamen Weg nach München!

Was bleibt vom Tag?
  • Das Wiedersehen der Menschen Wir sind Kirche
  • Die Begegnung mit der Gruppe "Ökumene rollt"
  • Das gemeinsame Einrollen in Nürnberg
  • Die abendliche Andacht mit ihren Gesängen


  • 2. Tag - 09. Mai, Nürnberg - Beilngries Nach einem guten Frühstück und dem Morgenimpuls bricht die Radpilgergruppe in Richtung Beilngries auf. Das Wetter lädt zum Fahren auf dem Fahrrad ein. Schnurgerade rollen die Räder entlang dem Main-Donau-Kanal.
    Zum Mittagspicknick treffen sich alle Menschen an der Schleuse "Eckersmühlen".
    Die Fahrräder ruhen, die Menschen auch. Es ist sonnig, grün und friedlich um die Pilgergruppe herum. Mancher der Vorbeifahrenden wundert sich über diese Ansammlung von Menschen und fragt nach dem Sinn der Radtour.



    Leise Gespräche legen sich über das Grün der Wiese, und soweit das Auge reicht blühende Apfel-bäume. Über allem ziehen Wolken, die das Blau des Himmels durchlassen. Die Wärme der Sonne tut gut.
    Mit dem Lied "Singt dem Herrn ein neues Lied" geht es weiter am Wasser entlang, endlos scheint der Weg.
    Ein heftiges Gewitter überrascht die pilgernden Menschen, schutzsuchend, eng aneinander stehend harren sie aus und warten den nachfolgenden Regen ab, das Fahrrad, es wird nass!
    In Beilngries angekommen stärkt eine Tasse Kaffee. Dann geht es durch den Wald hinauf über eine beträchtliche Anhöhe zum Hotel "Altmühlberg". Alle gehen zu Fuß und schieben mühsam das Fahrrad.
    Die Erschöpfung ist groß, aber auch die Freude, es geschafft zu haben. Oben angekommen findet zunächst das Fahrrad seinen Platz auf einem Hof hinter dem Hotel, zugedeckt mit einer Plane ruht es sich aus.

    Was bleibt vom Tag?
  • Das Picknick an der Schleuse
  • Das Gewitter
  • Der schier endlose Radweg entlang des Kanals
  • Der Anstieg zum Hotel


  • 3. Tag - 10. Mai, Beilngries - Abensberg
    Es ist 8:30 Uhr, das Fahrrad steht zur Abfahrt bereit. Diesig breitet sich leichter Regen aus. Die Abfahrt vom Hotel wird beängstigend schnell.



    Ein Auto gibt der fahrradfahrenden Gruppe Schutz von hinten.
    Leicht rollt die Gruppe zur Kirche St. Vitus nach Kottingwörth. Gemeinsam mit einer weiteren Pilgergruppe aus dem Vogelsbergkreis findet der Morgenimpuls statt.
    Begegnungen mit Menschen sind es, die diese Pilgertour so wertvoll machen, alle sind mit dem gleichen Ziel unterwegs. Nach ein wenig Annäherung und dem Lied "Möge die Straße uns zusammenführen" rollt die Wir sind Kirche- Gruppe weiter nach Riedenburg, einem kleinen Städtchen im Altmühltal, nach vielen Kilometern im Regen tut ein warmes Getränk gut.
    Das Fahrrad steht trocken, verbunden mit anderen, unter einer Brücke.
    Nach einer kurzen Erholungsphase radelt die Gruppe nach Kelheim, mit einem Schiff führt der Weg über die Donau zum Kloster Weltenburg. Ein Marmorkuchen, gebacken von einer Pilgerin verkürzt die Wartezeit auf angenehme Weise.



    Abfahrt ist um 14:50 Uhr.
    Auf dem Schiff, die Fahrräder standfest abgestellt, bevorzugen die Menschen einen Platz auf dem Außendeck, es ist kalt und unwirtlich, doch die Aussicht in die Natur ist phantastisch.
    Grüne Ufer säumen den Fluss.
    Felsen durchbrechen das dichte Grün.
    Blauweiße Fähnchen flattern im Wind.
    Der Radweg begleitet uns wie ein helles Band ein Teilstück entlang der Donau.
    Angekommen in Kloster Weltenburg geht es gleich weiter nach Abensberg, entlang dem Flüsschen Abens.
    Es ist 18:30 Uhr, alle stimmen sich für einen Abend mit einem gemeinsamen Essen und Gesprächen ein. Die Fahrräder verbringen die Nacht in einer Garage, nahe dem Hotel.

    Was bleibt vom Tag?
  • Der Regen
  • Die Begegnung in St. Vitus
  • Der Carolakuchen
  • Die Donaufahrt


  • 4. Tag - 11. Mai, Abensberg - Freising
    Nach einer guten Nacht, zeigt sich der Morgen verheißungsvoll von der guten Seite, es ist diesig, doch die Aussichten auf einen sonnigen Tag sind groß.
    Mit den Fahrrädern sind die Menschen auf den Weg nach Biburg, vor einer ehemaligen Klosterkirche wird für den Morgenimpuls Rast gemacht draußen im Gedenken an die jüdische Bevölkerung im babylonischen Exil. Sie hatten auch kein Gotteshaus für ihre Gottesdienste.
    Die Thematik von Gottesgerechtigkeit, Armut und Reichtum ist der Inhalt an diesem Morgen. Diese Impulse machen nachdenklich, wie ist das im eigenen Leben, wo kann sich der Mensch bescheiden? Mit dem Lied "Gott gab uns Atem" geht es weiter bis Tegernbach.
    Vorbei an unzähligen blühenden Apfelbäumen und Hopfenplantagen. Hopfen, an Drähten hoch-gebunden, wachsen dem Himmel entgegen. Und immer wieder diese Farbenpracht der Maienlandschaft.



    Es vergeht Zeit, bis alle Fahrräder mit ihren Menschen in Tegernbach zum Picknick einrollen.
    Die Fahrräder abgestellt, die Menschen kommen zur Ruhe, suchen Gemeinsamkeiten, wollen sich mitteilen, dem anderen zuhören und auch für sich sein. Es sind diese Momente am Tag, die sich hervorheben vom Alltag.
    Es wird anstrengend, die Radpilgergruppe Wir sind Kirche rollt über die bayrischen Höhen. In Inkhofen öffnet ein Wirt für ein Getränk sein Wirtshaus, eine willkommene Pause.
    Erschöpft, aber guter Dinge wird Freising angefahren, wieder entlang einem Fluss, der Isar. Dann den letzten Anstieg über den Domberg zum Kloster der Pallottiner.
    Dieser Orden ist eine Gemeinschaft von Christen mit unterschiedlichen Berufen, in der Bindung zu Jesus Christus. Es ist der letzte Abend in der Gemeinschaft der Fahrradpilgergruppe Wir sind Kirche.
    Die Fahrräder ruhen nach der sehr anstrengenden Tagesfahrt im Klosterkeller. Es wird spät. Der Abend ist voller Gespräche. Die Bändchen für eine gemeinsame Mahlfeier werden mit Sicherheitsnadeln versehen. Das Programm der nächsten Tage wird durchgesprochen.

    Was bleibt vom Tag?
  • Die kräftezehrenden Anstiege verbunden mit den schnellen Abfahrten
  • Die Farben der Landschaft
  • Die Flussradwege
  • Das "Bier" im Freien
  • Die Fahrten durch die Dörfer
  • Das Ankommen im Kloster
  • Die Bändchen und ihre Sicherheitsnadeln


  • 5. Tag - 12. Mai, Freising - München
    Frühes Aufstehen ist angesagt, der Beginn eines intensiven Tages.
    Das Wetter wird gut sein.
    Zunächst fährt die Radpilgergruppe entlang der Isar nach Ismaning, um dort wieder der Gruppe "Ökumene rollt" zu begegnen. Ein freudiges Wiedersehen ist an der Kirche St. Johann Baptist in Ismaning. Gemeinsam im Schutz der Polizei geht es weiter nach München. Wie eine riesige Lawine rollen die Pilgerinnen und Pilger auf ihren Rädern in die Stadt, zur Kirche St. Paul. Ein sehr bewegender Gottesdienst, gestaltet von jungen Menschen, die ihre Wünsche und Hoffnungen nach Ökumene aller Christen ausdrucksstark zusammentragen.
    Das Lied "Da berühren sich Himmel und Erde" entlässt die Gläubigen aus dem Gottesdienst. Es bleibt etwas Zeit zur Stärkung und für Gespräche. Für etwa 16:30 Uhr ist das Einrollen auf die Theresienwiesen angesagt, so ist es dann auch.
    Unter dem Glockengeläut der Kirchen bewegt sich die Fahrradkarawane zum Platz des Eröffnungsgottesdienstes. Dicht zusammen stehen die Menschen.
    Nun mit Gepäck beladen, stehen die Fahrräder gut abgestellt auf einen für sie eingerichteten Bereich.
    Die gesprochenen Worte, die Lieder und die musikalischen Elemente klingen hinüber.
    Der Weg zum Hotel an diesem Abend gestaltet sich mit den Rädern schwierig. Ströme von Menschen ergießen sich in die Stadt.
    München lädt am ersten Abend des Ökumenischen Kirchentages zu einem Abend der Begegnung ein.

    Was bleibt vom Tag?
  • Die Fahrt entlang der Isar
  • Das Wiedersehen mit der Gruppe "Ökumene rollt"
  • Das Einrollen in die Stadt
  • Der Eröffnungsgottesdienst
  • Der Abend der Begegnung




  • Mögen auch die folgenden Tage Tage der Begegnung zwischen den Menschen werden.
    Mögen der Gedanke der Ökumene und der Wunsch nach einem gemeinsamen Abendmahl von Mensch zu Mensch weitergegeben werden.
    Möge der Wunsch nach Erneuerung in der kath. Kirche gehört werden.
    Möge von der Kirche Gerechtigkeit für alle Menschen ausgehen.

    Elisabeth Icks


    Zuletzt geändert am 08­.06.2010