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Veröffentlicht am 04­.09.2007

EÖV3 in Sibiu/Hermannstadt

Wir sind Kirche: Kirchen müssen selber Vorbild für Erneuerung und Einheit sein

Pressemitteilung zur 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung 4.-8. September 2007 in Sibiu/Hermannstadt
München/Sibiu/Hermannstadt, 4. September 2007

Wenn die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung ihrem Leitwort gemäß „Hoffnung für Erneuerung und Einheit in Europa“ bringen soll, dann müssen die Kirchen selber sichtbare Zeichen der eigenen Erneuerung und der Einheit untereinander setzen, erklärt die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche zum Beginn der Abschlussversammlung in Sibiu/Hermannstadt. Denn die Versöhnung zwischen den Konfessionen und Religionen ist ein eminent wichtiger Baustein für das weitere Zusammenwachsen Europas.

Gerade angesichts der ins Stocken geratenen ökumenischen Prozesse sollten sich die Delegierten an die erfolgreichen Vorgängertreffen 1989 in Basel und 1997 in Graz erinnern, die vom Konziliaren Prozess (Gerechtigkeit - Frieden - Bewahrung der Schöpfung) und von der kirchlichen Basis inspiriert waren und wesentlich zur europäischen Einigung beigetragen haben.

Auf der Grundlage der wegweisenden „Charta Oecumenica“, auf die sich die europäischen Kirchen selbst verpflichtet haben, fordert die KirchenVolksBewegung die Kirchenleitungen erneut auf, auch die theologisch begründeten und von der großen Mehrheit der Kirchenbasis schon lange geforderten sichtbaren Zeichen der kirchlichen Einheit umzusetzen. (Die „Charta Oecumenica“ wurde 1997 bei der Ökumenischen Versammlung in Graz auf den Weg gebracht und 2001 beim Straßburger Millenniumstreffen sowie 2003 während des Ökumenischen Kirchentages in Berlin unterzeichnet.)

Die Christen und Christinnen erwarten von den Kirchenleitungen Europas, dass sie noch viel intensiver auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi hinwirken, wenn sie Zeichen des Reiches Gottes in der Welt sein wollen. Dies gilt besonders bezüglich
- des Ökumenischen Glaubensbekenntnisses von 381, das in den Kirchen liturgisch beheimatet werden sollte,
- geeigneter Zwischenschritte auf dem Weg zur vollen eucharistischen Gemeinschaft und
- der Überwindung der die Kirchen trennenden Fragen des Amtes und Kirchenverständnisses.
(aus dem Impulspapier der bundesweiten ökumenischen Tagung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ACK Anfang Dezember 2006 in Loccum, an der auch VertreterInnen der KirchenVolksBewegung teilnahmen)

Der in Sibiu/ Hermannstadt anwesende Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper sollte die Gelegenheit nutzen, missverständliche Aussagen des Schreibens der Glaubenskongregation „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“ vom 10. Juli 2007 richtig zu stellen, das weitreichende Irritationen ausgelöst hatte.

Ein sehr zu bedauerndes Zeichen ist es allerdings, dass der Vatikan den Papstbesuch ins nahe Österreich zeitgleich zur Ökumenischen Versammlung gelegt hat - und damit dieser wichtige Aufmerksamkeit entziehen wird.

Mit sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“ vor dem diesjährigen Evangelischen Kirchentag in Köln sowie einem Offenen Brief an die Kirchen der Reformation nach der Erklärung der römischen Glaubenskongregation vom 10. Juli 2007 hatte sich die KirchenVolksBewegung für die Fortsetzung und Intensivierung der Ökumene eingesetzt.

> Weitere Informationen zur Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung

Kontakt:
Christian Weisner (Mitglied des Bundesteams)
Tel: 0172-5184082
info@wir-sind-Kirche.de

Annegret Laakmann (Referentin der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche)
Tel.: 02364-5588
laakmann@wir-sind-kirche.de

Zuletzt geändert am 03­.09.2007