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Veröffentlicht am 06­.05.2018

Katholikentag plus Münster (4)

„Suche Frieden – trotz' der Gewalt!“ - Kirchenpolitische Schwerpunkte des Katholikentag plus

Pressemitteilung    Münster / Oberursel / München, 6. Mai 2018

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Der parallel und ergänzend zum 101. Katholikentag in Münster von kirchlichen Reformgruppen zum vierten Mal veranstaltete unabhängige „Katholikentag plus“ soll zu einem Ort des Zusammenkommens werden, der die Teilnehmenden ermutigt, solidarisch und ökumenisch mit allen Menschen guten Willens an einer Welt zu arbeiten, in der „Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“ (Ps 85, 11). Das dreitägige Programm in der evangelischen Erlöserkirche und im zugehörigen Paul-Gerhardt-Haus widmet sich auch den innerkirchlichen Konfliktthemen. Denn auch in kirchlichen Strukturen gilt es, den Frieden zu suchen und der Gewalt zu trotzen.

Das Eröffnungspodium des Katholikentags plus (Donnerstag 13:00-15:30) u.a. mit Christine Hoffmann, Generalsekretärin von pax christi, wird Antworten auf die Fragen suchen, wie angesichts der strukturellen Gewalt in unseren Gesellschaften wieder mehr Menschen zum Engagement für den Frieden motiviert wer­den können, so wie es das in den Zeiten der auch stark christlich geprägten Friedensbewegung gab. Daran anschließend wird der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann (77), der seit Jahren in der Friedensbewegung engagiert, aber auf Katholikentagen noch immer unerwünscht ist, die Erlöserkirche sicher bis auf den letzten Platz füllen (Donnerstag 16:00-18:00). „Der Pazifismus ist nicht die Utopie von Blauäugigen und ewig Gestrigen“, so Drewermann, „er war und ist die Antizipation der einzigen Form von Zukunft, die uns Menschen auf dieser Erde beschieden ist.“

Am Freitag wird der bekannte Schweizer Theologe und Autor Pierre Stutz den Katholikentag plus mit einem Gespräch über die Bergpredigt „Liebet eure Feinde“ eröffnen. Am Samstag spricht die frühere Flüchtlingsbeauftragte der evan­gelischen Nordkirche und jetzige Klinikseelsorgerin Fanny Dethloff über Isolation und Heilung (jeweils 9:30-10:15 Uhr).

Mehrere Veranstaltungen greifen das Symboljahr 1968 auf. Das Podium „Die Ereignisse von 1968 und die Christ*innen“ (Freitag 10:30 - 12:30 Uhr, mit internationalen Gästen) erinnert daran, dass dieses Jahr nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika ein Jahr entscheidender Ereignisse auch für Christ*innen war. Die 1968 stattfindende Vollversammlung der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Medellín (Kolumbien) war der Beginn des Aufbruchs hin zu einer Kirche, die an der Seite der Unterdrückten und Armen mutig und selbstlos für Frieden und Gerechtigkeit eintritt.

 

Das Podium: „Konfliktfall Kirchenasyl“ (Samstag 14:00 - 16:00 Uhr) mit Vertreter*innen verschiedener ökumenischer Asylinitiativen wird Antworten auf die Frage suchen, wie die Kirchenasyl-Bewegung auf die aktuellen Entwicklungen des Asylrechts in der BRD reagieren kann und soll.

Die immer noch starken Diskriminierungen von Frauen und Homosexuellen im kirchlichen Amtsverständnis, im Arbeitsrecht und bei den Sakramenten nimmt das Podium: „Gleiche Würde – gleiche Rechte“ (Samstag 10:30-12:00 Uhr) u.a. mit Norbert Lüdecke, Professor für Kirchenrecht in Bonn, und Johannes Brinkmann von der Initiative Homosexuelle und Kirche e.V. in den Blick.

 

Am Freitag- und Samstagnachmittag werden zahlreiche Workshops angeboten, z.B. über Papst Franziskus und die Reform der Pastoral und über die Befreiende Pädagogik von Paulo Freire. Mitglieder der Catholic Worker berichten von radikal pazifistischer Praxis und ihren Folgen. In einem anderen Workshop geht es um Solidarität über fairen Kaffee hinaus. Das Eine-Welt-Forum Münster bietet eine friedensbezogene Stadtteilführung durch die Aaseestadt an.

 

Der Eintritt zu allen Podien und Workshops des Katholikentag plus ist frei. Da der Katholikentag plus aber ohne Kirchen- oder Steuergelder finanziert werden muss, wird um Spenden gebeten.

 

Der dreitägige Katholikentag plus endet am Samstagabend in der Erlöserkirche mit einem Gottesdienst, der von der Schola der Kleinen Kirche Osnabrück musikalisch begleitet wird.

 

Träger des Katholikentags plus in Münster sind das Institut für Theologie und Politik (ITP), die Leserinitiative Publik-Forum (LIP) sowie die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche. Zum Vorbereitungskreis des Katholikentag plus gehören u.a. der Freckenhorster Kreis (1969 von Priestern der Diözese Münster gegründet), das Eine Welt Forum, attac Münster und Pax Christi Münster.

 

Media Advice

Pressekonferenz zur Vorstellung des Gesamtprogramms und der Trägerorganisationen
Mittwoch, 9. Mai 2018 um 15 Uhr in der Erlöserkirche / Paul-Gerhardt-Haus

Pressestatement im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung mit Prof. Dr. Eugen Drewermann
Donnerstag, 10. Mai 2018 um 15:30 Uhr in der Erlöserkirche

Presse-Kontakt vor und während der Tage in Münster (z.B. für Interviewanfragen)
Wir sind Kirche: Christian Weisner, 0172-5184082, E-Mail: presse@wir-sind-Kirche.de
Leserinitiative Publik-Forum: Katja Strobel, 01577-1740494, E-Mail: ks@publik-forum.de
Institut für Theologie und Politik: Cordula Ackermann und Benedikt Kern, 01573-6253611, presse@itpol.de

Webseiten (auch mit den Veranstaltungen bzw. Info-Ständen im sonstigen Katholikentagsprogramm)
Institut für Theologie und Politik: www.itpol.de
Leserinitiative Publik-Forum: www.publik-forum.de
KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche: www.wir-sind-kirche.de

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Zuletzt geändert am 12­.05.2018