| |
Veröffentlicht am 22­.01.2009

22.1.2009 - Die Tagespost

Bischöfe verlangen Klärung vom ZdK (bezüglich "Donum Vitae)

Deutliche Rüge für „kirchenkritische Aussagen“ im Tätigkeitsbericht 2007 des Vereins „Donum Vitae“

Würzburg (DT/lim) Fast einstimmig hat der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz auf seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Montag einen Beschluss gefasst, der zur Klärung des Verhältnisses zwischen den Bischöfen, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und der Organisation „Donum Vitae“ führen soll. In dem Beschluss, der dieser Zeitung vorliegt, heißt es: „Der Ständige Rat weist die kirchenkritischen Aussagen des Landesvorstands von Donum Vitae in Bayern e.V. mit entschiedener Missbilligung zurück.“ Die Bischöfe sehen darin „ein besorgniserregendes Zeichen für die Entwicklung des Verhältnisses von Donum Vitae zur Kirche“. Die neue Landesvorsitzende von Donum Vitae in Bayern, die CSU-Bundestagsabgeordnete Maria Eichhorn, habe ihre Wahl in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken „öffentlich als eine Bestätigung ihres Engagements für Donum Vitae gedeutet. Der Ständige Rat“, so heißt es in dem Beschluss wörtlich, „erwartet insofern eine Klärung und Stellungnahme seitens des Zentralkomitees, wie diese persönlichen Äußerungen und die Feststellungen eingeschätzt und bewertet werden“.

Eine solche Klärung des Verhältnisses entspricht einem ausdrücklichen Wunsch Roms: Der jetzige Papst hatte als Präfekt der Glaubenskongregation in einem Brief vom 31. Januar 2005 an den damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, gemahnt, rasch und endgültig „die in Aussicht gestellten Spielregeln für das Verhalten gegenüber Donum Vitae“ zu klären. Vor allen Dingen müsse deutlicher unterstrichen werden, „dass die Beratungsstellen von Donum Vitae nicht von den Bischöfen anerkannt sind und keine kirchlichen Einrichtungen darstellen, dass sie keine katholische Beratung anbieten, sondern gegen die Weisung des Heiligen Vaters und der Bischöfe verstoßen, dass sie von Vertretern der Kirche und von kirchlichen Institutionen weder ideell noch finanziell unterstützt werden dürfen“.

Zwar sei, so argumentieren Befürworter des jetzigen Beschlusses, anderthalb Jahre nach dem Schreiben Kardinal Ratzingers eine Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz ergangen, aber es habe sich kaum etwas geändert. Deshalb habe der Nachfolger Ratzingers, Kardinal William Levada, in einem Schreiben vom 12. Februar 2007 an den damaligen Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Friedrich Wetter, darauf gedrungen, „entschieden darauf hinzuwirken, dass die Gläubigen, vor allem die Vertreter kirchlicher Organisationen und Räte, nicht nur auf eine leitende Mitarbeit bei Donum Vitae, sondern auf jegliche Form der Unterstützung verzichten“. Ferner solle in diesem Sinn „auch die Überzeugungsarbeit bei den katholischen Politikern“ fortgesetzt werden.

Das geschehe mit diesem Beschluss, meinen nun seine Befürworter. Anlass für eine fortgesetzte Überzeugungsarbeit habe Eichhorn mit Aussagen gegeben, die im Tätigkeitsbericht von Donum Vitae für das Jahr 2007 enthalten sind. Dort wird die Haltung „von Teilen der katholischen Kirchenleitung gegen Donum Vitae“ als „besonders lästig“ bezeichnet. Wörtlich heißt es: „Der Beschluss des Vatikans, Donum Vitae dürfe nicht mehr unterstützt werden, kommt einem Verbot der Nächstenliebe gleich.“ Die Kirche „unterläuft das Bewusstsein für den unbedingten Lebensschutz. Bezahlen müssen das unsere ungeborenen Kinder“. Die Kirche solle „dankbar sein für Donum Vitae, statt dauernd irreführende Äußerungen zur Konfliktberatung und zum Beratungsnachweis zu machen“.

Zuletzt geändert am 22­.01.2009