Peter Sutor
Der Konvertit
Ach, wie „altertümlich“, fad –
erscheint uns der Pflichtzölibat.
Kann’s da nicht was Bess’res geben
für’n erfülltes Priesterleben?
Partnerin und Kinder! Eben!
Die Priester wirft dies aus der Bahn,
argumentiert der Vatikan.
Da wäre doch mal auszuloten,
ob zu umgehen, was verboten!
Priesterbewerber, gebt fein acht:
Hier lest ihr, wie ihr’s richtig macht!
Zunächst, so geben wir bekannt,
lasst taufen euch als Protestant.
Dann wählt euch eine liebe Frau
und werdet …. Pastor (!), ganz genau.! –
Auch Kinder müssen dann nicht fehlen,
ihr seid ja bei den „Evangelen“.
Danach beginnt, ihr lernt jetzt schnell,
das „Konvertit-Erfolgsmodell“!
Klagt sofort einem Bischof nun,
euch ließ das Denken nicht mehr ruh’n,
ihr in der falschen Kirche seid.
Doch gern’ zum Konvertier’n bereit.
Der Bischof hört bewegt das Carmen –
empfängt euch gleich mit offnen Armen.
Für ihn ist das der große Hit –
Halleluja! – Ein Konvertit!
Selbst „Bene“ macht den „Schwindel“ mit.
Was immer strengst verboten war:
ein Ehemann – als Priester gar …
wird jetzt geweiht … fast wunderbar!
Jubel erklingt am Hochaltar!
Gleichwohl! – Für all den treuen Rest,
da hält die Kirch’ am „Zöli“ fest!
So bleibt am Ende der Ballade:
Doppelmoral! – Ist das nicht schade?
Peter Sutor
Zuletzt geändert am 03.07.2007