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Veröffentlicht am 04­.06.2010

4.6.2010 - KNA

ZDF-Chefredakteur Peter Frey sieht die aktuelle Kirchenkrise auch in "mangelnder Kommunikationsfähigkeit" der katholischen Kirche begründet.

Berlin 04.06.2010 (KNA) ZDF-Chefredakteur Peter Frey sieht die aktuelle Kirchenkrise auch in "mangelnder Kommunikationsfähigkeit" der katholischen Kirche begründet. Frey wies beim bis Sonntag dauernden 17. Europäischen Festival für religiöse TV-Programme in Berlin den Vorwurf zurück, das Fernsehen sei mit verantwortlich für das schlechte Image der Kirche. Die Krise sei vielmehr hausgemacht.

Der Chefredakteur nannte verschiedene Beispiele für Kommunikationsschwächen: Bischöfe empfänden "die Journalisten als natürliche Feinde", Kardinäle täten kritische Berichterstattung als "Geschwätz" und Kampagnenjournalismus ab, kirchliche Gremien kreisten um sich selbst und vergäßen die Fragen der Menschen. Das alles mache es nicht einfacher, die Kirche im Fernsehen darzustellen. Frey ist selbst Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Nach seinen Angaben stimmen Zuschauer "mit der Fernbedienung ab". Schon das Wort Kirche im Titel einer Sendung schrecke ab. Um so wichtiger sei es, dass religiöse Sendungen im Wettbewerb durch Qualität und Relevanz bestünden. Sie müssten Antworten bieten "auf Fragen, die wirklich gestellt werden".

Bei dem fünftägigen Festival beraten knapp 100 Experten aus 18 europäischen Ländern über Programme und Erwartungen der Zuschauer. Veranstalter des Treffens sind die internationalen kirchlichen Medien-Dachverbände SIGNIS und WACC zusammen mit ARD, ZDF und der Bertelsmann-Stiftung.

Zuletzt geändert am 05­.06.2010