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Veröffentlicht am 19­.09.2008

19.9.2008 - Kirchennews des BR

Notker Wolf: Kirche muss bei Kindesmissbrauch versöhnend wirken

Bei Fällen von Kindesmissbrauch durch Geistliche muss die Kirche versöhnend wirken, fordert der höchste Repräsentant des Benediktinerordens, Abt Primas Notker Wolf. "Der Geschädigte muss vergeben können", sagte Wolf im Vorfeld eines Äbtekongresses, der in diesen Tagen in Rom stattfindet. Dort werde auch das Thema Pädophilie zur Sprache kommen. "Das kann bei Klöstern mit Schulen durchaus mal vorkommen", so Wolf. Der Benediktiner aus St. Ottilien (Obb.) plädierte im Bayerischen Rundfunk für eine harte Linie im Umgang mit pädophilen Geistlichen: "Ein Pädophiler kann einfach nicht mehr zu jungen Menschen gelassen werden."

Dass die Kirche das Thema Pädophilie und Kindesmissbrauch lange Zeit ignoriert habe, sei der eigentliche Skandal. "Das ist das Tragische daran, dass man nicht gesehen hat, wie sehr Menschen geschädigt werden." Doch Verdammung und Entschädigung allein, seien keine Lösung. "Es muss so etwas wie eine Aussöhnung geben, nicht in dem Sinne, dass das Opfer seinem Kinderschänder um den Hals fällt, aber es muss darüber hinwegkommen und frei werden", sagte Wolf und forderte die Kirche auf, Missbrauchsopfer nicht "ewig in einer Selbstbemitleidungsphase festzuhalten".

Zuletzt geändert am 21­.09.2008