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Veröffentlicht am 23­.09.2014

23.9.2014 - KNA

"Wir sind Kirche" will mehr Dialog und weniger Lehramt

Fulda (KNA) Zu mehr "Dialog mit dem Kirchenvolk" hat die bundesweite Initiative "Wir sind Kirche" die deutschen Bischöfe aufgerufen. "Wenn wir die gegenwärtigen Kirchenkrisen bewältigen wollen, brauchen wir angstfreie und ergebnisoffene Dialoge sowie eine zeitgemäße Theologie in wissenschaftlicher Freiheit ohne ständige Kontrolle und Maulkörbe durch das Lehramt", erklärte "Wir sind Kirche" am Dienstag in Fulda. Die Initiative äußerte sich anlässlich der ebenfalls in Fulda stattfindenden Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.

Insbesondere unter Hinweis auf den Fall des Ende März zurückgetretenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst, den einige Kardinäle und Bischöfe bis zuletzt verteidigt hätten, sprach "Wir sind Kirche" von einem "verheerenden Ansehensverlust" der "Kirchenleitung". Mit Blick auf die Zusammenlegung von Pfarreien zu größeren seelsorgerischen Einheiten verlangte die Initiative, dieser "Prozess der Entheimatung" müsse gestoppt werden.

Zur anstehenden Weltbischofssynode in Rom über Ehe und Familie merkte "Wir sind Kirche" an, die kirchliche Sexuallehre sei weder dem Inhalt noch der Form nach verständlich, weil sie den Kontakt mit der Wirklichkeit des Menschen verloren habe. Als nicht vertretbar bezeichnete es die Initiative, dass zivil wiederverheiratete geschiedene Katholiken von den Sakramenten ausgeschlossen seien. So werde ein Sakrament zu einem "unbarmherzigen Kontrollinstrument".

Zuletzt geändert am 24­.09.2014