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Veröffentlicht am 25­.03.2014

25.3.2014 - SWR2 Tagesgespräch

Zur neuen Missbrauchsuntersuchung in der Katholischen Kirche: „Dreieinhalb Jahre sind zu lang“

Christian Weisner, Sprecher von "Wir sind Kirche", im Gespräch mit Uwe Lueb

Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ sieht den neuen Ansatz zur Aufklärung der Missbrauchsfälle durch Geistliche skeptisch. Der Sprecher der Organisation, Christian Weisner, kritisierte die Aufklärung im Südwestrundfunk (SWR) als zu langwierig. Seit dem Aufdecken des Skandals seien schon mehr als vier Jahre vergangen: „Und ein bisschen macht mich betrübt, dass diese neue Untersuchung auf dreieinhalb Jahre angelegt ist. (…) Das ist eigentlich zu lange“, so Weisner. Auch halte er nichts davon, die Ergebnisse mit denen anderer Organisationen wie Vereinen und Schulen zu vergleichen: „Dann besteht natürlich die große Gefahr, dass man sagt, in der Katholischen Kirche sind es gar nicht so viele oder gar nicht mehr als in anderen Organisationen. Ich glaube, da sind wir auf dem falschen Weg, wenn wir das gegeneinander ausklüngeln wollen“. Zudem teilt Weisner die Kritik von Betroffenen, dass die Forscher keinen direkten Zugang zu Akten haben sollen, sondern nur Mitarbeiter des kirchlichen Dienstes. Außerdem wäre es seines Erachtens besser, wenn der Staat sich um die Aufklärung bemühte und das nicht der Kirche überließe: „In Irland war´s der Staat, der mit die Untersuchung gemacht hat. (…) Dann glaube ich, gibt es nur wirklich verlässliche Ergebnisse“, so Weisner im SWR.

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Zuletzt geändert am 26­.03.2014