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Veröffentlicht am 24­.03.2014

24.3.2014 - Amberger Zeitung

Zuletzt eine Mahnwache

„Wir sind Kirche“ setzt auf Gleichberechtigung der Frau

Regensburg. (wbr/dpa) Knapp 25 überwiegend weibliche Katholiken aus ganz Deutschland feierten gestern Gottesdienst – vor dem Regensburger Dom. Die als „Mahnwache mit Gottesdienst“ angemeldete Kundgebung auf städtischem Grund wurde von Angelika Fromm aus Mainz und Annegret Laakmann aus Haltern von der Kirchenreformbewegung „Wir sind Kirche“ (WsK) geleitet.

Mit lila Stolen symbolisch gewandet, feierten sie an einem improvisierten Altar auf dem Pflaster das Abendmahl und erinnerten beim von WsK ausgerufenen „Weltgebetstag für Frauenordination“ daran, dass Frauen vom Weiheamt ausgeschlossen sind. Die volle Gleichberechtigung für Frauen in allen kirchlichen Ämtern zählt dagegen zu den Grundanliegen des „Kirchenvolksbegehrens“.

Für mutigen Aufbruch

Mit dem Gottesdienst am Sonntagmittag endete die 34. Bundesversammlung von WsK, an der 60 Ver- treter teilgenommen hatten. WsK wird mit zwei Veranstaltungen und einem Stand am Deutschen Katholikentag, der Ende Mai in Regensburg stattfindet, beteiligt sein. Die reformkatholische Kirchenvolksbewegung hat sich auch für einen mutigen Aufbruch auf dem Weg zur Ökumene ausgesprochen.

„Theologisch sind die Brücken der Ökumene schon lange fertig gestellt, jetzt müssen sie auch von den Kirchenleitungen begangen werden“, sagte Ökumene-Experte Johannes Brosseder am Samstag.

Die Bewegung forderte die katholischen und evangelischen Kirchenleitungen auf, das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam feierlich zu begehen. Zudem sprach sie sich dafür aus, Ehepaaren, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben, offiziell die Zulassung zu den Sakramenten zu ermöglichen. Dies sei vor allem auch für viele kirchliche Angestellte wichtig, denen bislang die Kündigung nach einer Zweitheirat drohte.

Am Freitag hatte „Wir sind Kirche“ bereits vor einem mangelnden Reformwillen der deutschen Bischöfe gewarnt. Die Bischöfe sollten sich ein Beispiel am Papst nehmen, sich vor dem Volk verneigen und mehr Diener als Herr sein.

Zuletzt geändert am 25­.03.2014