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Veröffentlicht am 16­.10.2008

16.10.2008 an die Münchner Kirchenzeitung

zu: „Größere Räume, mehr Begeisterung“ – MKZ vom 12.10.2008

Woher Herr Domkapitular Franzl seine Überzeugung zu mehr Begeisterung in der Sache nimmt und welche Zielgruppe er dabei im Auge hatte, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wahrscheinlich wird dies sein Geheimnis bleiben. Für mich steht lediglich fest, dass größere Seelsorgräume mit einem geweihten Seelsorge-Manager irgendwo in diesem Raum, von der räumlichen Distanz bis zur Aufgabenüberlastung her gesehen, schwer zu erreichen, die Glaubens- und Gemeindeerosion beschleunigen werden.

Es sei denn …., es sei denn, das Fußvolk Gottes wird es wieder einmal richten müssen. Dazu steht für mich die offene Frage im Raum, wie viel Freiraum will man diesen – natürlich ehrenamtlichen Winzern im Weinberg des Herrn lassen. Welchen Spielraum werden sie haben, um Biotope zu errichten und diese am Leben zu erhalten, damit der Glaube wachsen und Frucht bringen kann. Selbst wenn man dabei gar nicht an „viri probati“ oder gar an neue Zulassungsbedingungen zum Priesteramt denkt, winkt irgendwo schon wieder einer mit dem Kirchengesetz, „weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“

Wer das als „Nestbeschmutzung“ brandmarkt, sehe sich die Zusammensetzung des gegenwärtigen Forums an, wo 35.000 Ehrenamtliche im Raum München so gut wie gar nicht vertreten sind. Aber gerade die sollen es dann später richten und wehe, sie wollen dabei auch noch gegen bestehende Gesetze handeln. Strukturen haben etwas mit Institutionen zu tun, glauben aber ist ein Tätigkeitswort und wer glauben möchte, hat sich gefälligst erst einmal nach der Institution zu richten. Ja wo kämen wir den da hin?

„Wo kämen wir hin, wenn alle sagten: Wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin wir kämen, wenn wir gingen“ (Kurt Marti) Es wird höchste Zeit, dass wir Ehrenamtlichen endlich Jesu Wort verinnerlichen, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen.

Hanns Peters / 16.10.2008

Zuletzt geändert am 12­.11.2008